Stadtsparkasse Cuxhaven
Die Stadtsparkasse Cuxhaven ist das älteste Kreditinstitut in Cuxhaven.
Inhaltsverzeichnis
Anschrift
- Stadtsparkasse Cuxhaven
- Rohdestraße 6
- 27472 Cuxhaven
- Tel.:04721 109-0
- FAX: 04721 109-276
- BLZ: 241 500 01
- BIC: BRLADE21CUX
- E-Mail: ServiceCenter@ssk-cuxhaven.de
Geschichte
Der hamburgische Amtmann Caspar Hartung[1] gab am 12. Februar 1831 die Gründung einer Sparkasse im Amt Ritzebüttel bekannt, woraus geschlossen werden muss, dass die eigentliche Gründung einige Tage vorher stattgefunden haben muss. Das genaue Datum ist uns nicht bekannt. Aus der Bekanntmachung des Amtmannes ist jedoch der Tag der Eröffnung zu entnehmen, dieses war der 5. März 1831, der Tag, für den auch die erste Einzahlung nachgewiesen ist.
Aus dem ersten Organisationsplan der "Ritzebütteler Sparcasse" aus dem Jahre 1831 geht hervor, dass schon damals soziale Aspekte im Vordergrund standen und der Organisationsplan dem einer halböffentlichen Anstalt entsprach.
In der Wohnung des Müllers Johann Diederich Dieckmann[2], der die Fleckenmühle betrieb, wurde das erste "Gesellschafts-Local" eingerichtet. Dieckmann hatte den Geschäftsraum unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Die Aufsicht über die Geschäftsaktivitäten oblag dem Amtmann des Amtes Ritzbüttel bis zum Jahr 1864. Mit Wirkung vom 28. August 1864 war eine Trennung von Verwaltung und Justiz erfolgt und die Stelle des Amtmannes in die eines Amtsverwalters umgewandelt worden. Als erster Amtsverwalter übernahm Dr. Samuel Samuelson die Aufsichtsführung.
Eine Erneuerung des Organisationsplanes am 1. April 1873 war nach der Vereinigung Ritzebüttels mit Cuxhaven (4. Dezember 1872) zur Gemeinde Cuxhaven notwendig geworden. Erstmals konnten auch Personen außerhalb Cuxhavens die Sparkasse in Anspruch nehmen. Mit einer weiteren Änderung mit Wirkung vom Januar 1883 wurde die Sparkasse zu einem öffentlich-rechtlichen Institut umgestaltet, das nun unter der Aufsicht der Landesversammlung stand. Deren Aufsichtskommission stand wiederum der Amtsverwalter[3] vor. Wegen der Ausdehnung der Geschäftstätigkeit war man inzwischen in das Haus des staatlichen Steuereinnehmers Reye in der damaligen Südersteinstraße 13 umgezogen.
Die Entwicklung Cuxhavens Anfang des 20. Jahrhunderts machte es erforderlich, dass die Sparkasse ab dem 1. Oktober 1908 nunmehr täglich statt bisher einmal wöchentlich geöffnet wurde. Im Jahr 1908 wurde ebenfalls der Organisationsplan durch eine Satzung ersetzt, die jetzt erstmals einen auf zwölf Jahre bestellten Vorstand vorsah. Erstmals wurde auch das Geschäftsfeld "Vergabe von Darlehen" aufgeführt.
War man aus Platzgründen am 7. April 1908 in die Bahnhofstraße 3 umgezogen, so wurden auch diese Räume bald zu klein und man bezog am 25. März1911 angemietete Räume in der Deichstraße 7. Mit einer Satzungsänderung aus dem Jahre 1927 wurde der Scheck- und Giroverkehr offiziell in das Geschäftsfeld aufgenommen.
Nach der Währungsreform am 20. November 1923 begann auch die Sparkasse wieder bei Null, die sich stabilisierende Wirtschaftslage zeigte aber bald wieder befriedigende Geschäftsergebnisse, die dafür sorgten, dass der Platz erneut zu knapp wurde. Da sich die Kommunalbank 1926 aus Cuxhaven zurückzog, übernahm man am 2. August 1926 deren Geschäftsräume an der heutigen Holstenstraße, damals Ostseite 5. Trotz der sich im Jahre 1930 bereits anbahnenden Wirtschaftskrise beschloss der Vorstand im Jahre 1930, einen Neubau in der Rohdestraße 6 zu erstellen, in dem der Geschäftsbetrieb am 14. Dezember 1931 aufgenommen wurde, obwohl die offizielle Einweihung erst am 22. Dezember 1931, dem Tag des 100jährigen Jubiläums, stattfand.
Mit dem Gesetz über die Aufhebung der Ritzebütteler Landesversammlung vom 26. Juni 1931 wurde die Sparkasse eine Einrichtung der Kommune. Als Vorsitzender des Sparkassenrates wurde der bisherige Amtsverwalter nun vom Bürgermeister der Stadt abgelöst. Mitte 1932 wurde die Sparkasse durch eine neue Satzung zu einer selbstständigen Anstalt des öffentlichen Rechts.
Das Jahr 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz vom 1. März sorgte dafür, dass aus der bisherigen "Sparkasse des Amtes Ritzebüttel " durch Beschluss des Preußischen Staatsministeriums mit Wirkung vom 1. Januar 1938 die "Stadtsparkasse zu Cuxhaven" wurde. Gleichzeitig ersetzte ein Vorstand den bisherigen Sparkassenrat.
In den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft, insbesondere während des II. Weltkrieges stiegen die Einlagen bei der Sparkasse ständig an, da kaum Wirtschaftsgüter zum Erwerb vorhanden waren. Gleiches galt nach dem Zusammenbruch. Für das vorhandene Geld war keine Ware auf dem Markt, der Tausch- und Schwarzhandel florierte. Eine Wende kam erst mit der Einführung der Mark am 23. Juni 1948, in deren Folge auch die "Wirtschaftswunderjahre" mit wirtschaftlichem Erfolg an der Sparkasse nicht vorbeigingen. Die Hauptstelle musste erweitert werden und so beschloss der Sparkassenvorstand am 23. August 1951, einen Anbau zu erstellen, der am 6. November 1952 bezogen wurde. Trotz des Anbaues reichte die Fläche nicht aus, so dass ein weiterer zweigeschossiger Anbau errichtet und am 1. August 1960 eingeweiht wurde.
Am 1. Januar 1963 trat eine neue Satzung in Kraft, die zum einen zwei neue Organe, nämlich einen Verwaltungsrat und einen hauptamtlichen Vorstand vorsah und zum anderen einen Namenswechsel vornahm. Aus der "Stadtsparkasse zu Cuxhaven" wurde die "Stadtsparkasse Cuxhaven".
In den Folgejahren nahm die Sparkasse teil am Auf- und Abschwung der Cuxhavener Wirtschaft, jedoch nahm der Umfang des Kreditgeschäftes, des Buchungsverkehres und der notwendigen Beratung und Betreuung der Kunden immer mehr zu, so dass man sich gezwungen sah, einen Um- und Erweiterungsbau, der auf 108 Betonpfähle auf dem vorhandenen Grundstück an der Rohdestraße gestellt wurde, zu errichten. Die Übergabe erfolgte am 7. Mai 1977.
Nach der Eingemeindung von Holte-Spangen, Sahlenburg, Berensch-Arensch, Lüdingworth, Altenbruch und Altenwalde im Jahre 1972 verhandelten die Kreissparkasse des Landes Hadeln und die Stadtsparkasse Cuxhaven über eine Fusion bzw. Übernahme der Geschäftsstellen. Diese Verhandlungen scheiterten und die Zweigstellen gingen erst mit einer Übertragungsverhandlung vom 6. Oktober 1978 am 1. Januar 1979 an die Stadtsparkasse Cuxhaven über.
Ein weiterer Meilenstein des Sparkassenwesens in Cuxhaven erfolgte im Mai 1981. In die Außenfassade des Hauptgebäudes wurde der erste Geldautomat eingebaut. Ab 1983 standen auch die ersten fünf elektronischen Kontoauszugdrucker zur Verfügung.
Zu einem weit über die Grenzen Cuxhavens hinaus bekannten Rechtsstreit kam es , als die Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln am 19. September 1983 am Sitz des Kreishauses eine Zweigstelle errichtete, zunächst wegen noch laufender Bautätigkeit am Kreishaus im Elfenweg 15-17, später dann direkt am Kreishaus. Die Stadt Cuxhaven und die Stadtsparkasse klagten durch alle Instanzen bis zum Bundesverwaltungsgericht und die Kreissparkasse musste ihre Filiale mit Wirkung vom 31. Dezember 1988 wieder einziehen.
Die Ausweitung des Geschäftsfeldes und des Geschäftsvolumens zwang 1993 den Verwaltungsrat zu Überlegungen, die Geschäftsräume abermals zu erweitern oder den Standort zu verlegen. Da sich alle Standortalternativen als nicht zweckmäßig erwiesen, entschied man sich für einen Erweiterungsbau unter Einbeziehung eines Teils des Altbaues (der "Uraltbau" wurde abgerissen). Am 1. August 1994 war Baubeginn und am 10. August 1998 wurde die Tätigkeit im Neubau aufgenommen.
Zweigstellen
Die Stadtsparkasse Cuxhaven verfügt im Stadtgebiet über folgende Geschäftsstellen und Filialen:
- Altenbruch: Diese Zweigstelle der Kreissparkasse des Landes Hadeln wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1979 übernommen. Sie befindet sich seit 1968 Am Altenbrucher Markt 1.
- Altenwalde: Auch diese Zweigstelle wurde von der Kreissparkasse des Landes Hadeln mit Wirkung vom 1. Januar 1979 übernommen. Sie befand sich damals noch an der Hauptstraße 78 und wurde 2003 an ihren jetzigen Standort an der Hauptstraße 63 (Am Königshof) verlegt.
- Berensch: Diese Geschäftsstelle ist seit 2004 der Geschäftsstelle Altenwalde angegliedert. Sie befindet sich in der Holter Straße 7.
- Döse: In Döse entstand die allererste Filiale der Stadtsparkasse bereits am 22. April 1919, musste jedoch aus wirtschaftlichen Gründen bereits 1921 wieder schließen und eröffnete erst im Jahre 1930 wieder. Sie befindet sich heute im Strichweg 199.
- Duhnen: Die erste Filiale in Duhnen wird am 1. Juni 1934 eröffnet. Sie befindet sich heute in der Duhner Strandstraße 3.
- Franzenburg: Diese Zweigstelle der Kreissparkasse des Landes Hadeln ging ebenfalls am 1. Januar 1979 an die Stadtsparkasse über. Sie befindet sich heute in einem 1988 errichteten Neubau in der Wohlsenstraße 48.
- Groden: Nachdem von 1922-1924 in Groden bereits eine Annahmestelle bestanden hatte, eröffnete am 30. Oktober 1933 eine reguläre Zweigstelle. Heute befindet sich die Zweigstelle in einem Neubau des Jahres 1967 Bei der Grodener Kirche 7.
- Lüdingworth: Diese Zweigstelle befindet sich nach der Übernahme von der Kreissparkasse des Landes Hadeln am 1. Januar 1979 in der Jacobistraße 20.
- Musikerviertel: Nach der Eröffnung am 21. November 1963 in angemieteten Räumen erfolgte am 16. Juli 1976 die Neueröffnung in einem Neubau in der Brahmsstraße 35.
- Oxstedt: Diese Zweigstelle entstand bereits im Mai 1934 als Zweigstelle der Sparkasse des Amtes Ritzebüttel, musste aber aufgrund des Groß-Hamburg Gesetzes am 1. Januar 1938 an die Kreissparkasse des Landes Hadeln übergeben werden und kehrte, wie die anderen auf Hadeler Gebiet liegenden Kasssen , am 1. Januar 1979 zurück zur Stadtsparkasse Cuxhaven. Am 4. Juli 1981 konnte ein Neubau Am Möhlendiek 5 bezogen werden.
- Ritzebüttel: Hier existierte bereits seit dem 1. Dezember 1973 eine Zweigstelle in der Südersteinstraße 38, dem so genannten Reyeschen Haus. Am 22. August 1987 bezog man nach umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten das Haus Marktplatz 8, die ehemalige Hamburger Herberge.
- Sahlenburg: Diese Zweigstelle wurde am 2. Januar 1939 als Filiale der Kreissparkasse des Landes Hadeln eröffnet. Auch nach dem Übergang am 1. Januar 1979 an die Stadtsparkasse Cuxhaven befindet es sich in der Nordheimstraße 16.
- Lotsenviertel (ex Schillercentrum): Diese Zweigstelle wurde am 2. März 1974 in der Schillerstraße 48 bezogen.
- Süderwisch: Die Eröffnung dieser Zweigstelle erfolgte am 5. Juni 1961 und befindet sich heute am Schneidemühlplatz 7-8.
IDB
Im Jahre 1994 erfolgte die Gründung der "Immobilien Development und Beteiligungsgesellschaft Niedersachsen mit beschränkter Haftung IDB & Co Objekt Cuxhaven KG" . Ziel dieser Gesellschaft, bei der die Stadtsparkasse Cuxhaven Kommanditist ist, ist die Erschließung und Vermarktung von Baugrundstücken. Der Vertrieb erfolgt über die Immobilienabteilung der Stadtsparkasse.
Sparkassenstiftung
War die Stadtsparkasse schon immer als Spender bzw. im Sponsoringbereich tätig, errichtete sie für diese Tätigkeiten am 22. September 1997 die "Stiftung der Sparkasse Cuxhaven zur Förderung von Kunst, Kultur und Denkmalpflege". Die Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat und der Stiftungsvorstand. Sie ist mit einem Kapital von 1.000.000 € ausgestattet.
Quelle
Horst Dreyer: Vertrauen - Verantwortung - Kontinuität, 175 Jahre Stadtsparkasse Cuxhaven, Cuxhaven 2006, ISBN 3-09-303798-0
Fußnoten
- ↑ Amtszeiten von 1827 – 1834 und 1852 – 1858
- ↑ Nach dem Hamburger Adressbuch von 1852 in Cuxhaven No. 6
- ↑ bis Oktober 1891 Dr. Charles Anthony Werner, ab Januar 1892 bis Ende 1909 Dr. Gustav Wilhelm Kaemmerer