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Stack

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Alte Liebe-Stack um 1730
Kugelbake-Stack um 1747
Stacks um 1855
Ehem. Grodener Bake am Grodener Stack

Stackbauwerke sind exponierte Uferbefestigungen durch Stromlenkung, ähnlich einer Buhne. Zumeißt dammartige Bauwerke, vertikal oder leicht schräge zur Uferlinie.

Mit zunehmendem Landabbruch des Neuen Feldes beiderseits des Schleusenpriels und damit des Hafens im 17. Jahrhundert und vielmaligem zurücknehmen des Außendeiches versuchte man im 18. Jahrhundert dem Landverlust mit massiven Maßnahmen Herr zu werden. Hierzu wurden mehrere feste Küstenpunkte angelegt und ausgebaut. Versuchte man zunächst die Verwendung von eingerammten Palisadenwänden und Buschwerk, so musste man schon bald feststellen, dass das auf die Dauer zu aufwendig und damit zu teuer war. Ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg brachten reine Aufschüttungen von Steinen.

So ging der Hamburger Rat auf einen Gedanken des Wasserbauers Hasenbanck ein, an der heutigen Alten Liebe drei alte Schiffe zu versenken und mit Steinen zu verfüllen, um das ganze zu stabilisieren. Eines davon `Die Liebe´. Desweiteren wurden die Schiffe mit einer Palisadenwand umgeben. Als das Schiff schon ein Jahr später begann, auseinander zu brechen, wurde der gesamte Raum zwischen den Palisaden mit schweren Steinen gefüllt und hatte damit einen massiven Damm, der in seinen Grundzügen bis heute Bestand hat.

Ähnlich verfuhr man an der Kugelbake. Nachdem auch hier fortwärend das Land weggebrochen war, und die Bake vermutlich mehrfach zurückversetzt werden musste, wurde es auch hier befestigt. Nachdem jedoch in einem Sturm 1743 die Bake samt Uferbefestigung verloren ging und seitdem bei Flut der Zugang überflutet war, wurde unter Kirchenbaumeister Prey ebenfalls mit Palisaden und Stein gearbeitet. Später ein fester Damm zwischen Kugelbake und Festland gelegt. Mehrfach wurde die Position der Bake und des Sockels noch leicht verändert und verlegt, doch war damit dort der Landabbruch eingegrenzt.

Weniger bekannt und beachtet sind das Osterhörner `Große Felsenstack´ und das Grodener Stack. Geschaffen 1755 und 1793 konnte das Osterhörner bis zum Schluss gehalten werden, wärend das Grodener einmal zurückverlegt werden musste. Auch sie wurden mit versenkten Schiffen befestigt. So bekam das Osterhörner Stack die Galeas `Cristina´, die Galiot `Anna´ und die Brigg `Johanna Elisabeth´. Das Grodener Stack die Fleute ´Heinrich´ und die Fregatte `Catharina´. Am Grodener Stack war seit 1836 die Grodener Bake plaziert.

Ging das Osterhörner Stack mit dem Ausbau des Osterhöftes zum Europakai unter, so stirbt das Grodener Stack, leicht westlich der Baumrönne gelegen, gerade unter dem Ausbau des Offshoreanlegers.

Neben diesen vier Stacks, früher Stacke, gab es noch ein weiteres im heutigen Cuxhavener Stadtgebiet: Das Braaker Stack direkt östlich des Altenbrucher Hafens. Leider sind darüber keine weiteren Angaben bekannt.

Geblieben sind Kugelbake und Alte Liebe, die nie die Bezeichnung Stack führten. Als letztes so genanntes Stack, wenn auch außerhalb Cuxhavens lebt das Glameyer Stack bei Müggendorf weiter; gefürchtet von der Seefahrt wegen seiner gefährlichen Nähe zum Fahrwasser.

Neben diesen eigentlichen Stacks wurden noch 1880 in einer Karte die heute als Buhnen bezeichneten regelmäßigen Dämme Stack genannt. So gab es in dem Bereich die `Neufelder Stacks´ zwischen Osterhörner und Grodener Stack und die `Grodener Stacks´ zwischen dem Grodener Stack und dem Altenbrucher Hafen, heute noch als Buhnen erhalten.

Relevante Geschichtsdaten der Cuxhavener Stacks

Kugelbake

  • 1732 Steinschüttungen zur Befestigung des Kugelbakesockels.
  • 1743 Einsturz der Kugelbake samt Uferwerk im Sturm. "...das am folgenden Morgen auch keine Spur mehr davon zu sehen war" (Woltmann). Damit ist die Kugelbake bei Hochwasser vom Festland getrennt.
  • 1755 Massive Befestigung des Standortes der Kugelbake mit Palisaden und massiven Steinpackungen.
  • 1782 Bau eines Steindammes zur Kugelbake; das `Anschlusswerk´.
  • 1867 Neubau der Kugelbake 30 m südlich. Dazu Neubau des Steindammes incl. Rondell..
  • 1898 Erneute Kugelbake mit neuem erhöhten Rondell.

Alte Liebe

  • 1720 Aufschüttung von Steinen
  • 1732 Baubeginn des Bollwerkes Alte Liebe nach dem Plan von Meyer und Hasenbanck, überarbeitet von Spanninger durch Versenkung und Auffüllung dreier Schiffe.
  • 1733 Verfüllung der Palisadenumgrenzung mit schwerem Steinwerk.
  • 1745 Verstärkung der Alten Liebe durch ein Steinhöft.

Osterhörner Felsenstack

  • 1755 Bau des Osterhörner Stacks.
  • 1805 werden zur Verstärkung am Osterhörner Stack drei Schiffe versenkt und mit Steinen verfüllt.

Grodener Stack

  • 1793 Bau des Grodener Stacks
  • 1805 werden zur Verstärkung am Grodener Stack zwei Schiffe versenkt und mit Steinen verfüllt.
  • 1822 Rückverlegung des Grodener Stacks wegen fortschreitendem Landabbruch.

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