MS Altenbruch
Das Motorschiff Altenbruch war ein für die Außenelbe bestimmtes Lotsenschiff .
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Schiffsdaten
Das 1927 auf der Norderwerft von Köser & Meyer in Hamburg gebaute Schiff von 220 BRT hatte eine Länge von knapp 35,25 m, war 6,96 m breit und hatte mit seinem 8-Zylinder MAN 4-Takt-Motor eine Motorleistung von 600 PS [1]. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 12,2 Knoten. Das 1927 vom Altenbrucher Schultheiß Otto Wöllber getaufte Schiff war als Lotsenzubringer für die Außenelbe bestimmt.
Schiffsgeschichte
Die MS Altenbruch diente als reines Lotsenbeförderungsschiff zu der Außenstation. Schnell stellt sich heraus, dass das schmucke Schiff einen zu hohen Schwerpunkt hatte, wodurch es sich schon bei mäßigem Seegang stark aufschaukelte, weshalb ihm die Lotsen schnell den Namen "Schaukelpferd" verpassten. Die "MS Altenbruch" kam wegen dieser Eigenschaft möglichst nur bei gutem Wetter zum Einsatz, es war also eine Fehlkonstruktion.
Auf Grund mangelnder Stabilität wurde das Schiff schon im Jahre 1938 von der Lotsenschaft außer Dienst gestellt und 1939 mit Kriegsbeginn der Kriegsmarine unterstellt in der IV. Hafenschutzflottille.
1939 wurde die "MS Altenbruch" zum Minensuchschiff umgebaut, wobei der hohe Schwerpunkt abgesenkt werden konnte. Der Schornstein wurde abgebaut und dafür ein Abgasrohr in den hinteren Mast verlegt. Die großen Fenster der achterlichen Messe wurden verschlossen, die Rettungsboote wurden entfernt.
Zum Aufgabengebiet des Schiffes und seiner Besatzung gehörte das Räumen von Minen, der Geleitschutz nach Helgoland sowie die Überwachung der Elbe. Das Kommando führte Wilhelm Janzen im Range eines Oberleutnants, der spätere Wirt der Gaststätte "Zur Schleuse" in Altenbruch
Schiffsunglück
Am 21. Februar 1945 erhielt die ALTENBRUCH unter Kapitän Martin Woltmann den Auftrag, das Fahrwasser bis nach Brunsbüttelkoog nach Minen abzusuchen. Die Minen waren in der Nacht zuvor von Flugzeugen aus abgeworfen worden. In der Höhe von Glameyer Stack lief das Schiff auf eine Elektro-Mine und sank innerhalb weniger Minuten. 15 Seeleute verloren bei dem Unglück ihr Leben, 10 konnten gerettet werden.
Mehrere Bergungsversuche waren erfolglos, erst 1954 gelang es, das Wrack anzuheben und unter Wasser nach Hamburg zu schleppen.
Gedenkstelle
Die sterblichen Überreste der Opfer dieses Unglücks wurden nach der Schiffsbergung auf dem Friedhof Brockeswalde beigesetzt. Ein Fenster in der Grab- und Gedenkstätte für Kriegsopfer auf dem Friedhof Brockeswalde erinnert an das Unglück vom 21. Februar 1945.
Auf einem Gedenkstein der Grab- und Gedenkstätte für Kriegsopfer auf dem Brockeswalder Friedhof sind die Namen der Opfer verzeichnet.
Im Jahre 1996 wurde zu Ehren der Gefallenen eine Gedenktafel an der Altenbrucher Gaststätte "Zur Schleuse" befestigt.
Bilder
Fußnoten
- ↑ Nach Theodor F. Siersdorfer: Wächter am Strom, Hamburg 1975, hatte die MS Altenbruch folgende Maße: Länge: 33,42 m, Breite: 6,87 m, Tiefgang: 3,35 m, Seitenhöhe: 3,91 m