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Seeschleuse: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem Bau der Seeschleuse begonnen wurde im August 1961 begonnen. Bereits 1960 wurde als Vorbereitung der Fischindustriebetrieb von Brinckmann & Schumacher abgerissen und in die [[Neufelder Straße]] verlegt.
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Mit dem Bau der Seeschleuse begonnen wurde im August 1961 begonnen. Bereits 1960 wurde als Vorbereitung der Fischindustriebetrieb von Brinkmann & Schumacher abgerissen und in die [[Neufelder Straße]] verlegt.
  
 
In den Jahren [[1961]] - [[1965]] (Fertigstellung am [[30. März]] 1965) auf teilweise ehem. [[Hamburg]]er Gebiet erbaut (Der [[Amerikahafen]] war nach [[1937]] hamburgisch geblieben), musste dieses zuvor im Tausch gegen die [[Wattenmeer|Watten]]inseln [[Neuwerk]] und [[Scharhörn]] von Niedersachsen erworben werden.
 
In den Jahren [[1961]] - [[1965]] (Fertigstellung am [[30. März]] 1965) auf teilweise ehem. [[Hamburg]]er Gebiet erbaut (Der [[Amerikahafen]] war nach [[1937]] hamburgisch geblieben), musste dieses zuvor im Tausch gegen die [[Wattenmeer|Watten]]inseln [[Neuwerk]] und [[Scharhörn]] von Niedersachsen erworben werden.

Version vom 26. August 2023, 09:54 Uhr

Die Seeschleuse dient als Zufahrt zum Neuen Fischereihafen

Planung

Immer größer werdende Fischdampfer erforderten nach dem 2. Weltkrieg eine größere Wassertiefe im Neuen Fischereihafen. Das Hafenbecken auszubaggern war nicht möglich, da dann die Kaimauern, die nur für eine bestimmte Wassertiefe konstruiert sind, ausweichen würden. Neue Kaimauern vor die alten zu bauen, war zu kostspielig und auch unzweckmäßig, da hiermit allein die Enge und Unzulänglichkeit des Hafens nicht beseitigt werden würde.

Es blieb nur die Möglichkeit, den Neuen Fischereihafen durch den Bau einer Schleuse vom offenen Wasser zu trennen und damit zu verhindern, dass bei jeder Ebbe das Wasser aus dem Hafenbecken abläuft.

Dieser Gedanke tauchte erstmalig im Jahr 1954 auf. Nachdem in mühevoller Kleinarbeit die infrage kommenden Instanzen von dieser Notwendigkeit überzeugt worden waren, nahm das Projekt drei Jahre später greifbare Formen an, als beim Niedersächsischen Hafenamt eine Planungsabteilung unter Dipl.Ing. Sellmer eingerichtet wurde. Diese hatte sich mit den erforderlichen Vorarbeiten zu befassen. Gleichzeitig mit dem Schleusenbau sollte eine Verlängerung und Verbreiterung des Hafenbeckens vorgesehen werden. Mit diesen beiden Vorhaben sollten folgende grundlegende Verbesserungen erreicht werden:

Eine konstante Wassertiefe von rund 10 Meter (bisher bei Ebbe im ungünstigen Fall nur 5 Meter) ermöglicht Schiffen mit einem Tiefgang vom 9 Meter (Fabrikschiffe) die Benutzung des Hafenbeckens.
Die konstante Wasserspiegellage lässt den besseren Einsatz von mechanischen Löschgeräten zu
Das Einlaufen der Schiffe von der Elbe aus wird in nautischer Hinsicht erleichtert
Die Aufschlickung des Hafenbeckens wird bedeutend verringert. Bisher betrug der Schlickfall jährlich bis zu einem Meter. Man wird erheblich an Baggerkosten sparen
Löschen und Ausrüsten der Fangflotte finden im gleichen Hafenbecken statt.
Die Kaimauern der Hafenerweiterung können im Schutz der Schleuse mit bedeutend geringeren Kosten gebaut werden.
Die vorgesehene Verbreiterung des Hafenbeckens von 100 auf 200 Meter beseitigt die große Enge im Hafen und ermöglicht den großen Schiffen ein ungefährliches Wenden.
Sämtliche Anlagen im Neuen Fischereihafen werden sturmflutsicher

Es wurde zuerst untersucht, ob man die Verbindung des Neuen Fischereihafens zur Elbe im Osten in dem unbesiedelten Gelände hinter der Quarantäneanstalt schaffen könnte. Dabei ergab sich, dass der erforderliche Schleusenvorhafen, der für die Einfahrmanöver der Schiffe unbedingt notwendig ist, in den Strom hinausgebaut werden müsste.

Da hier die Flusssohle sehr steil auf große Tiefe abfällt, hätten die erforderlichen Molen nur mit erheblichen Kosten gebaut werden können. Auch gefährdeten Ebbstrom und im Winter Eisgang die Schiffe.

Man entschied sich für einen Durchstich vom Alten zum Neuen Fischereihafen, der die Schleuse aufnimmt und die bisherige Durchfahrt vom Amerikahafen aus durch einen Damm abzuschließen.

Bei dem Entwurf der Schleuse stand der Ingenieur vor der schwierigen Aufgabe, mindestens 50 Jahre im Voraus zu planen. Das heißt: er musste überlegen, wie sich die Abmessungen der Schiffe in den nächsten Jahrzehnten ändern werden. Also wurde die Seeschleuse für die damaligen Verhältnisse "eine Nummer zu groß" gebaut.

Bau der Schleuse

Mit dem Bau der Seeschleuse begonnen wurde im August 1961 begonnen. Bereits 1960 wurde als Vorbereitung der Fischindustriebetrieb von Brinkmann & Schumacher abgerissen und in die Neufelder Straße verlegt.

In den Jahren 1961 - 1965 (Fertigstellung am 30. März 1965) auf teilweise ehem. Hamburger Gebiet erbaut (Der Amerikahafen war nach 1937 hamburgisch geblieben), musste dieses zuvor im Tausch gegen die Watteninseln Neuwerk und Scharhörn von Niedersachsen erworben werden.

Zusammen mit dem Bau der Seeschleuse wurde auch der Neue Fischereihafen erheblich vergrößert. Die Länge des Hafens wuchs um 500 m, die Breite auf 200 m. Die Kosten für dieses gigantische Bauprojekt waren im Jahre 1959 mit 85.000.000 DM veranschlagt worden. Durch Aufträge mit Garantieklauseln wurde der gesteckte Kostenrahmen eingehalten.

Zweck der Schleuse war, den Neuen Fischereihafen tidenunabhängig und damit rationeller und sicherer zu machen. So war er einerseits abgeschlossen gegen Sturmfluten, was den Schiffen und landfesten Anlagen zugute kam, andererseits war er tidenunabhängig, was zu einem rationelleren Lösch- und Ladebetrieb führte, da man nun den aufwendigen, zeitraubenden und schweren Vorgang durch Löschgängs mittels festen Förderanlagen automatisieren konnte. So konnte der Fisch schneller und einfacher dem Verkauf und der Verarbeitung zugeführt werden, was der Frische zugutekam. Leider kam die Schleuse zu spät, da bei ihrer Inbetriebnahme bereits der Zenit der Hochkonjunktur im Fischumsatz in Sicht war.

Die dreitorige Schleuse hat eine Länge von 190 m, eine Breite von 24 m und eine Tiefe von 9 Metern. Sie verbindet den Vorhafen mit dem Neuen Fischereihafen. Die Tore dienen gleichzeitig als Verkehrsstraße und verbinden den Bereich der Präsident-Herwig-Straße mit dem Bereich Steubenhöft / Amerikahafen.

Restaurant Grimm
Standort etwa äußeres Schleusentor

Für den Bau der Schleuse wurden bereits 1960 der Fischverarbeiter Brinkmann & Schumacher und die Verwaltung der Seefischmarkt Cuxhaven GmbH verlegt. Das ehemalige Restaurant "Fischbratküche Grimm" an der ehemaligen Hafenstraße wurde abgerissen. Am 20. Juli 1965 wurde das erste Schiff geschleust, ein Bunkerboot der Firma Glüsing.

Mit dem für den Schleusenbau und der gleichzeitigen Erweiterung des Neuen Fischereihafens ausgebaggerten Sand wurde der Bereich zwischen Seepavillon und ehem. Seeterrassen aufgespült. So gewann man nebenbei das Gelände für die Anlage den Fährhafens.

Nach Inbetriebnahme der Schleuse wurde die alte Hafeneinfahrt zum Amerikahafen hin geschlossen, was zur Anlage des Neuen Lentzkais führte.

Bilder

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Karte Seeschleuse Cuxhaven