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Ove-Ovens-Haus

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Das Ove-Ovens-Haus in den 50er Jahren.

Das Ove-Ovens-Haus war eine Jugendherberge in Duhnen.

Geschichte

Erbaut wurde das Ove-Ovens-Haus im Jahre 1904 als Kurhaus Duhnen. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm der Wohltätige Schulverein (ab 1937 "Hamburger Schulverein") das Anwesen und führte es als Landschulheim. In den Inflationsjahren wechselte jedoch schon bald wieder der Eigentümer. Die Stadt Köln erwarb das Gebäude und richtete in ihm das "Kölner See-Kinderheim Duhnen" ein. Im Jahre 1933 ging das Gebäude in das Eigentum des Nationalsozialistischen Lehrerbundes Hamburg (NSLB) über. Der Erwerb erfolgte nach einem Aufruf des Führers des NSLB, Wilhelm Schulz, im Jahre 1933 und wurde nur ermöglicht durch die "nicht ermüdende und geschickte Verhandlungsweise unseres Geschäftsführers und Parteigenossen Kurt Holm" [1]. Auf Betreiben Holms wurde das Gebäude zum Teil auch an das Deutsche Jugendherbergswerk, zur damaligen Zeit der Hitlerjugend zugehörig, übergeben. Die Hitlerjugend übernahm das Gebäude in Anwesenheit von Reichsjugendführer Baldur von Schirach am 9. April 1934 und nahm es als Jugendherberge offiziell am 22. April 1934 in Betrieb. Im gesamten Gebäude standen 365 Betten zur Verfügung, davon gehörten noch 140 zum Landschulheim des NSLB.

Den Namen Ove-Ovens-Haus erhielt die Einrichtung nach dem Hamburger Lehrer Ove Ovens, der während der so genannten Hunger-Unruhen in Bahrenfeld im Jahre 1919 als Zeitfreiwilliger bei Straßenkämpfen ums Leben kam und von den Nationalsozialisten als Märtyrer angesehen wurde[2].

In den Jahren von 1939 – 1947 war das Gebäude fremdbelegt und konnte erst am 16. Mai 1948 als Jugendherberge wiedereröffnet werden. Nachdem die Stadt Cuxhaven für eine neue Jugendherberge ein Grundstück am Schlensenweg zur Verfügung gestellt hatte, wurde das Gebäude im Jahr 1973 gesprengt.

Quelle

Hermann Borrmann, Peter Bussler: Bilder zur Geschichte des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven, Stadtteil Duhnen. Vom Dorf in den Dünen zum modernen Nordseeheilbad, Teil 2. Otterndorf 1998, ISBN 3-924239-43-6


Fußnoten

  1. Uwe Schmidt: Lehrer im Gleichschritt: Der Nationalsozialistische Lehrerbund Hamburg, Hamburger Historische Forschungen, Band 2, Hamburg University Press 2008, ISBN 978-3-937816-49-4
  2. Uwe Schulte-Varendorff: Die Hungerunruhen in Hamburg im Juni 1919 – eine zweite Revolution?, Beiträge zur Geschichte Hamburgs, Band 65, Hamburg University Press, 2010, ISBN 978-3-937816-63-0