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Minendepot

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Minendepot am Schleusenpriel

Am 21. März 1888 kaufte die Kaiserliche Marineverwaltung das Gelände der in Konkurs gegangenen Eggers Werft an der Ostseite (heute Kapitän-Alexander-Straße) des Schleusenpriels.

Am 28. März 1889 erfolgte die Übernahme des Geländes.

Am 1. April 1890 wurde das Cuxhavener Filial-Minendepot aus der bisherigen Geestemünder Zuständigkeit entlassen und selbstständig.

Im Jahr 1896 entstanden an der Ostseite die Bauten für das Minendepot am Schleusenpriel.

Aufgrund der Verlegung des Minenwesens der Marine von Wilhelmshaven nach Cuxhaven im Jahr 1905 und der damit verbundenen Kapazitätsüberlastung des Minendepots wurde am 1. April 1908 ein zweites Depot in Groden eröffnet.

Am 31. August 1920 stellte das Minendepot am Schleusenpriel aufgrund des Abbaus der Garnison seinen Dienst ein. Die Gebäude wurden von Fischverarbeitenden Betrieben genutzt.

Minendepot Groden

Das Depot Groden bestand aus Verwaltungs-, Betriebs- und Wohngebäuden. Ferner bestand es aus Kampfmittellager und den Betriebsstätten zur Gebrauchs-Fertigstellung der Sprengwaffen.

Am 11. Juli 1922 ereignete sich ein Panne bei Munitionsversuchen. Dabei kam es infolge der für heutige Verhältnisse viel zu engen Bauweise der Kampfmittellager zu einer gewaltigen Explosion, bei der es zu 7 Toten, 13 Schwer- und 14 Leichtverletzten kam. Dazu wurden 150 Häuser beschädigt, 3 brannten ab, darunter der Hof des Grodener Schultheißen Richard Tamm. Auf dem Friedhof Ritzebüttel erinnert eine Gedenktafel an die Opfer des Unglücks.

Durch die Explosion war die Depotanlage weitestgehend zerstört. Das Arsenal wurde nach Stade-Grauerort verlegt.

1937 wurde das Depot durch die Reichsmarine wiederbelebt. Es wurde Marinesperrwaffenarsenal, ehemals Marinesperrzeugamt genannt, zuständig für die Fertigstellung und Lagerung von Seeminen. Gleichzeitig wurde mit dem Bau eines gleichen Arsenals in Oxstedt begonnen. Es unterstand dem Arsenal Groden.

Am 9. Dezember 1944 kam es im Minensperrwaffenarsenal zu einer Explosion, bei der vier Frauen ums Leben kamen. Lt. Sterbebuch starben die Opfer an Lungenrissen und inneren Blutungen. Der Vorfall wurde weitgehend verschwiegen, lediglich vier Todesanzeigen erschienen am 11. Dezember 1944 im Cuxhavener Tageblatt. Die vier getöteten Frauen wurden am 13. Dezember 1944 auf dem Altenbrucher Friedhof bestattet. Die Namen der Frauen:

Anneliese Budde
Margret Hohscheidt
Luise Pätzold
Ella Schumacher

An dem einzigen erhalten Grab, dem von Anneliese Budde, erinnert seit dem 75. Jahrestag des Unglücks eine kleine Metallplakette an die drei Frauen, deren Gräber verschwunden sind.


1945 - 1947 standen beide Arsenale unter britischer Verwaltung und wurden genutzt für die Minenräumung der Elbe und des Seegebietes durch die German Minesweeping Administation (GMSA), ein durch die Royal Navy aufgesteller deutsche Minensucherverband .

Von 1958 bis 1994 stand das Arsenal dann unter Verwaltung der Bundesmarine. Genutzt wurde es allerdings nur noch als Ersatzteil- und Materiallager für die Standortverwaltung Cuxhaven.

Seitdem wird das Gelände privatwirtschaftlich genutzt. Zum Teil ist es heute frei zugänglich.

Bilder vom Minendepot am Schleusenpriel

Minendepot 4070.jpg

Die letzten Gebäude des ehemaligen Miniendepots im November 2015.
9 = Werkstatt - 12 = Inventarienlagerhaus - 13 = Bootsschuppen - 18 = Lagerhaus für Öl und Benzin

Lagerhaus für Öl und Benzin

Werkstatt

Bilder des Minendepots Groden nach der Explosion vom 11. Juli 1922


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