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Köstersweg (Ortsteil)

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Köstersweg ist ein Ortsteil von Lüdingworth.

Geschichte

Die Bezeichnung Köstersweg für den Lüdingworther Ortsteil ist erst nach dem Ausbau des Verbindungsweges vom Lüdingworther Süderende bis an die heutige L 135 (ehemalige B 6) durch den im damaligen Westermoor-Lüdingworth wohnenden Hofbesitzer Johann Hinrich Köster entstanden.

Die Keimzelle für den heutigen Köstersweg war eine Wurtensiedlung namens Lüderskoop. Der Karlssage nach soll Lüderskoop eine Gründung Karls des Großen sein. Auf seinem Eroberungszug durch Hadeln und der damit verbundenen Christianisierung der Bevölkerung sollen sich die Lüdingworther nicht mehr anders zu helfen gewusst haben, als den Deich in der Altenbrucher und Lüdingworther Feldmark, der heutigen Norderscheidung bei der später erbauten Schedenhörner Mühle zu durchstechen. Damit setzten sie das Land unter Wasser, um die von der Hohen Lieth her anrückenden Truppen Karls des Großen abzuwehren. Karl der Große konnte sich mit einem Teil seines Gefolges auf einer Wurt in Sicherheit bringen. Dies soll um das Jahr 797 n. Chr. stattgefunden haben. Aus Dankbarkeit über seine Errettung soll Karl der Große die Kapelle Sancti Spiritus bzw. Heilig-Geist-Kapelle gestiftet haben.

Wenn man jedoch bedenkt, dass die Kirchspiel- oder Scheidungsdeiche etwa um 1200 - vor dem Bau des Hadeler Seebandsdeiches - entstanden sind, so kann die Sage nicht ganz zutreffen. Karl der Große mag die Bewohner auf ihren Wurten angetroffen und vielleicht vor einer hohen Flut oder Springflut auf einer Lüderskooper Wurt Zuflucht gefunden haben.

Lüderskooper Schapp in der St. Jacobi-Kirche

Urkundlich taucht der Name Lüderskoop erstmals im Jahre 1307 auf, neun Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung Lüdingworths (1298). Trotzdem kann man davon ausgehen, dass Lüderskoop mindestens gleich alt oder sogar älter ist als Lüdingworth, da die Besiedlung der Marschen von der Geest her erfolgte.

Der Name Lüderskoop verweist auf niederländischen Ursprung wie viele andere Orte, die auf -koop enden. Die Niederländer wurden damals auch in Hadeln angesiedelt, weil sie Erfahrung im Deich- und Wasserbau hatten. In alten Quellen spricht man auch vom Holler Recht, aus dem sich dann das Hadler Recht entwickelte.

Nachweislich ist Lüderskoop im Jahre 1307 an der Pest ausgestorben. Es sind mehrere Neuansiedlungen versucht worden bis zur endgültigen Aufgabe um das Jahr 1600.


Aus der Heilig-Geist-Kapelle befindet sich heute ein Abendmahlskelch aus dem Jahre 1519 in der Lüdingworther St. Jacobi-Kirche. Ferner befindet sich seit dieser Zeit der Lüderskooper Schrank (Schapp) in der Lüdingworther Kirche. Als herausragendes, kunstgeschichtlich bedeutendes Werk ist der so genannte Lüderskooper Altar im nördlichen Teil des Chores der Kirche aufgestellt.

Lage der Kapellenwurt

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Die Schule

Nachrichten über eine Nebenschule im Westermoor finden sich erstmals im Jahre 1845. Diese Schule wird durch einen Schulneubau im Jahre 1850 ersetzt. Sie hat Bestand, bis im Jahre 1910/11 eine neue Schule errichtet wird (heute Köstersweg 61). Sie ersetzte 1912 das alte Köstersweger Schulhaus aus dem Jahre 1850, das 1978 dem Bau der Autobahn weichen musste.
Der Schulbetrieb an der Köstersweger Schule wurde erst im Jahre 1964 eingestellt.

Gaststätten

In Köstersweg gab es drei Gaststätten. Im Ostteil war die Gaststätte „Warncke“, in der Mitte die Gaststätte „Wehnke“ mit Tanzhalle und Kegelbahn, die im Zweiten Weltkrieg durch Brandbomben zerstört wurde, und im Westen die Gaststätte „Brandt“.


Quelle

Hinrich Gerkens u.a.: Chronik des Kirchspiels Lüdingworth, hrsg. vom Geschichts- und Heimatverein Lüdingworth von 1988 e.V., 2000