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Sandwegmühle: Unterschied zwischen den Versionen

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(Geschichte der Mühle)
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Die '''Sandwegmühle''' (Sandweger Mühle), später auch ''Glameyersche Mühle'' genannt, war eine Bockwindmühle in Altenbruch-Westerende.
 
Die '''Sandwegmühle''' (Sandweger Mühle), später auch ''Glameyersche Mühle'' genannt, war eine Bockwindmühle in Altenbruch-Westerende.
  
==Geschichte der Mühle==
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Die Sandwegmühle
Das Datum der Errichtung dieser [[Windmühle|Mühle]] ist uns nicht bekannt, vermutlich wurde sie Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Als erste erwähnter Besitzer taucht [[1616]] Bartold von Meintzen auf, nachdem er die Mühle von seinem Vater übernommen hat. Nach einigen vermuteten und auch nachgewiesenen Besitzern gelangt die Mühle [[1694]] erstmals gänzlich in den Besitz der Kinder von Peter Eckhoff aus Altenbruch. Nach [[1698]] fehlen erneut Daten über die Besitzer der Mühle, bis im Jahre [[1779]] Johann Peter Eitzen Hof und Mühle übernimmt. Er errichtet neue Gebäude, kommt aber in wirtschaftliche Schwierigkeiten und verkauft die Mühle. Sie gelangt auf Umwegen in den Besitz von Wolderich Kröncke, Sohn des Müllers der [[Eckhoff´sche Mühle|Freudenmühle]] im [[Lüdingworth]]er Westerende.
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Während der [[Franzosenzeit]] versuchten die derzeitigen Besitzer, die Mühle zu veräußern, da sie den Belastungen der Besatzungszeit nicht gewachsen waren. Dieses Vorhaben misslang jedoch, sodass das Mühlenanwesen [[1835]] in Konkurs ging. Die bereits stark heruntergekommene Mühle wurde von Ernst Glameyer gekauft, der das Mühlenanwesen um eine Kornscheune erweiterte, die er bei einem Abbruch erworben hatte. Über dessen Kinder und Enkel gelangte die Mühle an Otto Glameyer, der [[1891]] das Anwesen übernahm. Nach seiner Frau Margarethe ist in Altenbruch die [[Margarethenstraße]] benannt.
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Letzter Besitzer Otto Wilhelm Glameyer
  
Am [[23. Dezember]] [[1916]] wütete an der Elbmündung ein Orkan, der die Mühle umwarf. Sie wurde nicht wieder aufgebaut.
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1. Die Sandwegmühle gehörte um 1600 zu den Höfen von Heyn Gerdts W. E. Altenbruch Nr. 265 (jetzt Meyn) und zu dem Hofe von Thebe Barchmann, W. E. Altenbruch Nr. 266 (jetzt Döscher). Jedem gehörte eine halbe Windmühle mit dem halben Meierhau-se und einem halben Blockwagen. Die Mühle ging später ganz in den Besitz der Fami-lie Eitzen über, Hof Nr. 266.
  
Über Kompletterneuerungen ist nichts bekannt. Im 19. Jahrhundert sollen für die Mühle 42.000 Mark geboten worden sein, während [[1841]] für die Altenwalder Mühle lediglich 4.100 Mark geboten wurde.
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2. Johann Peter Eitzen, (Vater: Arend Eitzen) geb. Altenbruch 28.08.1755, übernahm 1799 den Hof mit der Mühle. Heiratete Altenbruch Christiane Margaretha Reyels aus Bülkau am 01.07.1799. Er starb Altenbruch am 10.09.1826, alt 70 Jahr.
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3. Johann Peter Eitzen, Sohn von Nr. 2, geb Altenbruch 02.02.1782, folgte als Mühlenbe-sitzer, heiratete Altenbruch am 14.07.1808 Imme Dorothea Hanjes aus Dorum, (Vater: Eide Hanjes, Cappeln, Mutter: Imme Dorothea Allers, Padingbüttel). Er verkaufte spä-ter die Mühle und wurde Hausmann in Dorum Niederstrich.
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4. Wölderich Kröncke, geb. Bülkau 1754, kaufte die Mühle am Sandwege. Heiratete Alt-enbruch 04.03.1796 Margarethe Christiane Neuhaus, sie starb Altenbruch am 02.09.1809, alt 42 Jahr, er starb Altenbruch am 11.02.1813, alt 59 Jahr.
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5. Paul Mathias Wildweber, geb. Ritzebüttel 1783, heiratete Altenbruch, die Tochter von Nr. 4 Christina Rebecca Kröncke und folgte als Besitzer der Mühle.  
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6. Frau Amtmann Marwedel nahm 1822 die Immission von Paul Mathias Wildweber Nr. 5 und wurde Besitzerin der Mühle. Nach ihrem Tode blieben die Erben Besitzer der Mühle.
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7. Johann Friedrich Ernst Glameyer erwarb am 01.04.1837 die Sandwegmühle vom Amtmann Marwedel Erben, geb. Kehdingbruch 24.10.1802, (Vater: Hinrich Glameyer, Kehdingbruch, Mutter Margaretha Heerenklage), heiratete Altenbruch 18.01.1838 Gissel Margaretha Husmann, geb. Altenbruch 30.03.1801, (Vater Mathias Husmann, Küper, Altenbruch, Mutter: Margaretha Elisabeth Jungjohann), er starb Altenbruch 10.08.1843, alt 41 Jahr. Seine Ww. blieb Besitzerin der Mühle.
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8. Peter Christian Beckmann, Mühlenzimmermann, heiratete 1) Altenbruch die Ww. Von Nr. 7 Gissel Margaretha Husmann, verw. Glameyer und folgte als Besitzer der Mühle, er war geb. Nordleda 15.04.1815, sie starb Altenbruch 06.12.1875, alt 74 Jahr, 2) Alt-enbruch am 03.10.1876 Juliane Caroline Meyer, verw. Saffe, er starb Altenbruch am 07.05.1893, alt 78 Jahr, sie war geb. 24.04.1834, gest. Altenbruch 19.08.1908. 
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9. Hinrich Wilhelm Glameyer , einziger Sohn von Nr. 7, folgte als Besitzer der Mühle, geb. Altenbruch 24.11.1838, gest. Altenbruch 17.10.1876, alt 37 Jahr 10 Mon., heirate-te Altenbruch 01.07.1864 Henriette Wilhelmine Behr, O. E. Groden, Alte Marsch (Va-ter: Hinrich Christoph Behr, O. E. Groden, Mutter: Freuda Wilhelmine Lütcke) geb. O. E. Groden 21.02.1839, gest. Altenbruch 07.11.1924. Die Ww. blieb Besitzerin der Müh-le. Es waren 6 kleine Kinder vorhanden.
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10. Otto Wilhelm Glameyer, der älteste Sohn von Nr. 9, folgte am 01.07.1891 als Besitzer der Mühle, heiratete Margarethe Catharina Föge, (Vater: Cord Hinrich Föge, Bülkau, Mutter: Therese Dodegge) geb. Bülkau, den 30.03.1865, gest. Hamburg 09.01.1906, er war geb. Altenbruch 20.03.1865.
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Bei der Mühle waren d. Zt. 7,38 ha Stammland, 1902 sind 5 ha 30 a von den Kron`schen Erben Hof Nr. 281 zugekauft, zu Parzellierungszwecken planmäßig hergerichtet.
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1905 wurde das erste Haus erbaut und damit die Margarethenstraße begründet.
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Am 23.12.1916 stürzte durch einen Orkan die Mühle und begrub damit das Fundament das die Familie 80 Jahre ernährt hatte.
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Am 16.04.1917 fiel als Lt. der Reserve der einzige Sohn Herbert.
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Am 02.09.1922 ging die große Kornscheune durch Brandstiftung in Flammen auf.
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Nach Abgabe von 1,40 ha an die Schützengesellschaft und weiteren Abgaben ging ein Rest von 4 ha mit den noch darauf befindlichen Gebäuden an Ernst Schuhmacher aus Lüdingworth über.
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                                          Otto Wilhelm Glameyer
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 10. September 2022, 22:36 Uhr

Karteneintrag der Sandwegsmühle 1877

Die Sandwegmühle (Sandweger Mühle), später auch Glameyersche Mühle genannt, war eine Bockwindmühle in Altenbruch-Westerende.

Die Sandwegmühle

Letzter Besitzer Otto Wilhelm Glameyer

1. Die Sandwegmühle gehörte um 1600 zu den Höfen von Heyn Gerdts W. E. Altenbruch Nr. 265 (jetzt Meyn) und zu dem Hofe von Thebe Barchmann, W. E. Altenbruch Nr. 266 (jetzt Döscher). Jedem gehörte eine halbe Windmühle mit dem halben Meierhau-se und einem halben Blockwagen. Die Mühle ging später ganz in den Besitz der Fami-lie Eitzen über, Hof Nr. 266.

2. Johann Peter Eitzen, (Vater: Arend Eitzen) geb. Altenbruch 28.08.1755, übernahm 1799 den Hof mit der Mühle. Heiratete Altenbruch Christiane Margaretha Reyels aus Bülkau am 01.07.1799. Er starb Altenbruch am 10.09.1826, alt 70 Jahr.

3. Johann Peter Eitzen, Sohn von Nr. 2, geb Altenbruch 02.02.1782, folgte als Mühlenbe-sitzer, heiratete Altenbruch am 14.07.1808 Imme Dorothea Hanjes aus Dorum, (Vater: Eide Hanjes, Cappeln, Mutter: Imme Dorothea Allers, Padingbüttel). Er verkaufte spä-ter die Mühle und wurde Hausmann in Dorum Niederstrich.

4. Wölderich Kröncke, geb. Bülkau 1754, kaufte die Mühle am Sandwege. Heiratete Alt-enbruch 04.03.1796 Margarethe Christiane Neuhaus, sie starb Altenbruch am 02.09.1809, alt 42 Jahr, er starb Altenbruch am 11.02.1813, alt 59 Jahr.

5. Paul Mathias Wildweber, geb. Ritzebüttel 1783, heiratete Altenbruch, die Tochter von Nr. 4 Christina Rebecca Kröncke und folgte als Besitzer der Mühle.

6. Frau Amtmann Marwedel nahm 1822 die Immission von Paul Mathias Wildweber Nr. 5 und wurde Besitzerin der Mühle. Nach ihrem Tode blieben die Erben Besitzer der Mühle.

7. Johann Friedrich Ernst Glameyer erwarb am 01.04.1837 die Sandwegmühle vom Amtmann Marwedel Erben, geb. Kehdingbruch 24.10.1802, (Vater: Hinrich Glameyer, Kehdingbruch, Mutter Margaretha Heerenklage), heiratete Altenbruch 18.01.1838 Gissel Margaretha Husmann, geb. Altenbruch 30.03.1801, (Vater Mathias Husmann, Küper, Altenbruch, Mutter: Margaretha Elisabeth Jungjohann), er starb Altenbruch 10.08.1843, alt 41 Jahr. Seine Ww. blieb Besitzerin der Mühle.

8. Peter Christian Beckmann, Mühlenzimmermann, heiratete 1) Altenbruch die Ww. Von Nr. 7 Gissel Margaretha Husmann, verw. Glameyer und folgte als Besitzer der Mühle, er war geb. Nordleda 15.04.1815, sie starb Altenbruch 06.12.1875, alt 74 Jahr, 2) Alt-enbruch am 03.10.1876 Juliane Caroline Meyer, verw. Saffe, er starb Altenbruch am 07.05.1893, alt 78 Jahr, sie war geb. 24.04.1834, gest. Altenbruch 19.08.1908. 

9. Hinrich Wilhelm Glameyer , einziger Sohn von Nr. 7, folgte als Besitzer der Mühle, geb. Altenbruch 24.11.1838, gest. Altenbruch 17.10.1876, alt 37 Jahr 10 Mon., heirate-te Altenbruch 01.07.1864 Henriette Wilhelmine Behr, O. E. Groden, Alte Marsch (Va-ter: Hinrich Christoph Behr, O. E. Groden, Mutter: Freuda Wilhelmine Lütcke) geb. O. E. Groden 21.02.1839, gest. Altenbruch 07.11.1924. Die Ww. blieb Besitzerin der Müh-le. Es waren 6 kleine Kinder vorhanden.

10. Otto Wilhelm Glameyer, der älteste Sohn von Nr. 9, folgte am 01.07.1891 als Besitzer der Mühle, heiratete Margarethe Catharina Föge, (Vater: Cord Hinrich Föge, Bülkau, Mutter: Therese Dodegge) geb. Bülkau, den 30.03.1865, gest. Hamburg 09.01.1906, er war geb. Altenbruch 20.03.1865.

Bei der Mühle waren d. Zt. 7,38 ha Stammland, 1902 sind 5 ha 30 a von den Kron`schen Erben Hof Nr. 281 zugekauft, zu Parzellierungszwecken planmäßig hergerichtet.

1905 wurde das erste Haus erbaut und damit die Margarethenstraße begründet.

Am 23.12.1916 stürzte durch einen Orkan die Mühle und begrub damit das Fundament das die Familie 80 Jahre ernährt hatte.

Am 16.04.1917 fiel als Lt. der Reserve der einzige Sohn Herbert.

Am 02.09.1922 ging die große Kornscheune durch Brandstiftung in Flammen auf.

Nach Abgabe von 1,40 ha an die Schützengesellschaft und weiteren Abgaben ging ein Rest von 4 ha mit den noch darauf befindlichen Gebäuden an Ernst Schuhmacher aus Lüdingworth über.

                                          Otto Wilhelm Glameyer

Quellen

Wilhelm Kleeberg, Niedersächsische Mühlengeschichte, Hannover 1979

Gisela Tiedemann, Wind- und Wassermühlen zwischen Elbe und Weser, Bremerhaven 2009