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Sietland: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten.
 
Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten.
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==Reisebeschreibung 1845==
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August Heinrich Hoffmann v. Fallersleben - Mein Leben: Aufzeichnungen und Erinnerungen
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[[17. September]] fahre ich (von Otterndorf) mit ... nach Bedakesa. Wir kommen nun in die [[Kirchspiel (Land Hadeln)|Kirchspiele]] des Sietlandes. Welch ein Land! Wir fahren auf einem ganz schmalen, unerhöhten Wege, welcher von beiden Seiten von 4 bis 5 Fuß breiten [[Kolonisierung|Gräben]] voll Wasser eingefaßt ist. Zum Ausweichen dienen nur hie und da die kleinen Vorsprünge bei den brückenartigen Übergängen. Das ganze Land nichts als Weide, von unzähligen Gräben durchschnitten. Hier und da ein Bauernhaus, das nur durch Nachen mit der übrigen Welt in Verbindung steht. Anderthalb Stunden fahren wir auf dem schmalen Wege, der Boden bebt und die Fische springen im Wasser, nur mit Lebensgefahr können wir, wenn uns ein Fahrzeug begegnet, ausweichen. Endlich erreichen wir Bedakesa. Es liegt an einem ziemlich großen See, in der Nähe von schönen Buchenwäldern. ...
  
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
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Version vom 6. November 2010, 15:18 Uhr

Sietland ist das häufig tieferliegende Hinterland abseits der Küste oder von Flüssen.

Jede Überflutung des Küstenmarschlandes setzt Sedimente aus dem Wasser ab. Da der direkte Küstensaum naturgemäß häufiger überflutet wird, als das weiter zurückliegende Land, wird es unproportional mehr anwachsen. Das hat zur Folge, dass das Hinterland zunehmend ins `Hintertreffen´ gerät. Das wiederum hat zur Folge, dass

  • Wasser aus Niederschlägen oder aus dem hochliegenden Hinterland aufgrunde des erhöhten Küstenwalles nicht zur See abfließen kann. Desweiteren ergibt sich, wenn
  • bei schweren Sturmfluten, so z.B. 1962, das Hinterland mit überschwemmt wird, ebenfalls das Wasser nicht selbstständig abfließen kann.

Dabei ist der Effekt im unbedeichten Land (Im Land Hadeln vor 1100), wie in Gegenden mit Neulandgewinnung gleich. Das küstennähere Land, bzw. der küstennähere Koog ist der höhere.

Dieses Ungleichverhältnis führt zu einem Badewanneneffekt, der zu einer Vermoorung des Sietlandes führt. So das Hadeler Hinterland.
Verstärkend wirkt sich dann als Folge der Vermoorung die anschließende Trockenlegung und ggf. Torfabstich heraus, was zu weiterer Absenkung des Landes führt.

Um hier gegenzuwirken bedarf es intensiver, häufig aktiver Entwässerung.

Typische benachbarte Sietlandgemeinden sind Steinau, Bülkau, Bovenmoor, Odisheim.

Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten.

Reisebeschreibung 1845

August Heinrich Hoffmann v. Fallersleben - Mein Leben: Aufzeichnungen und Erinnerungen

17. September fahre ich (von Otterndorf) mit ... nach Bedakesa. Wir kommen nun in die Kirchspiele des Sietlandes. Welch ein Land! Wir fahren auf einem ganz schmalen, unerhöhten Wege, welcher von beiden Seiten von 4 bis 5 Fuß breiten Gräben voll Wasser eingefaßt ist. Zum Ausweichen dienen nur hie und da die kleinen Vorsprünge bei den brückenartigen Übergängen. Das ganze Land nichts als Weide, von unzähligen Gräben durchschnitten. Hier und da ein Bauernhaus, das nur durch Nachen mit der übrigen Welt in Verbindung steht. Anderthalb Stunden fahren wir auf dem schmalen Wege, der Boden bebt und die Fische springen im Wasser, nur mit Lebensgefahr können wir, wenn uns ein Fahrzeug begegnet, ausweichen. Endlich erreichen wir Bedakesa. Es liegt an einem ziemlich großen See, in der Nähe von schönen Buchenwäldern. ...