Sietland: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Sietland''' ist das häufig tieferliegende Hinterland abseits der Küste oder von Flüssen. | '''Sietland''' ist das häufig tieferliegende Hinterland abseits der Küste oder von Flüssen. | ||
| − | Jede Überflutung des Küstenmarschlandes setzt Sedimente aus dem Wasser ab. Da der direkte Küstensaum naturgemäß häufiger überflutet wird, als das weiter zurückliegende Land, wird es unproportional mehr anwachsen. Das hat zur Folge, dass das Hinterland zunehmend ins `Hintertreffen´ gerät. Das wiederum hat zur Folge, dass | + | Jede Überflutung des Küstenmarschlandes setzt Sedimente aus dem Wasser ab. Da der direkte Küstensaum naturgemäß häufiger überflutet wird, als das weiter zurückliegende Land, wird es unproportional mehr anwachsen. Das hat zur Folge, dass das Hinterland zunehmend ins `Hintertreffen´ gerät. Das wiederum hat zur Folge, dass |
| − | a) Wasser aus Niederschlägen oder aus dem hochliegenden | + | * a) Wasser aus Niederschlägen oder aus dem hochliegenden Hinterland aufgrunde des erhöhten Küstenwalles nicht zur See abfließen kann. Desweiteren ergibt sich, wenn |
| − | b) bei schweren Sturmfluten, so z.B. 1962, das Hinterland mit überschwemmt wird, ebenfalls das Wasser nicht selbstständig abfließen kann. | + | * b) bei schweren Sturmfluten, so z.B. 1962, das Hinterland mit überschwemmt wird, ebenfalls das Wasser nicht selbstständig abfließen kann. |
Dabei ist der Effekt im unbedeichten Land (Im [[Land Hadeln]] vor [[1100]]), wie in Gegenden mit Neulandgewinnung gleich. Das küstennähere Land, bzw. der küstennähere Koog ist der höhere. | Dabei ist der Effekt im unbedeichten Land (Im [[Land Hadeln]] vor [[1100]]), wie in Gegenden mit Neulandgewinnung gleich. Das küstennähere Land, bzw. der küstennähere Koog ist der höhere. | ||
| − | Dieses Ungleichverhältnis führt zu einem Badewanneneffekt, der zu einer Vermoorung des Sietlandes führt. So das Hadeler Hinterland. | + | Dieses Ungleichverhältnis führt zu einem Badewanneneffekt, der zu einer Vermoorung des Sietlandes führt. So das Hadeler Hinterland.<br/> |
| + | Verstärkend wirkt sich dann als Folge der Vermoorung die anschließende Trockenlegung und ggf. Torfabstich heraus, was zu weiterer Absenkung des Landes führt. | ||
| − | Um hier gegenzuwirken bedarf es intensiver, häufig aktiver Entwässerung. | + | Um hier gegenzuwirken bedarf es intensiver, häufig aktiver [[Kolonisierung|Entwässerung]]. |
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| + | Typische benachbarte Sietlandgemeinden sind Steinau, Bülkau, Bovenmoor, Odisheim. | ||
Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten. | Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten. | ||
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Version vom 16. Juli 2009, 20:59 Uhr
Sietland ist das häufig tieferliegende Hinterland abseits der Küste oder von Flüssen.
Jede Überflutung des Küstenmarschlandes setzt Sedimente aus dem Wasser ab. Da der direkte Küstensaum naturgemäß häufiger überflutet wird, als das weiter zurückliegende Land, wird es unproportional mehr anwachsen. Das hat zur Folge, dass das Hinterland zunehmend ins `Hintertreffen´ gerät. Das wiederum hat zur Folge, dass
- a) Wasser aus Niederschlägen oder aus dem hochliegenden Hinterland aufgrunde des erhöhten Küstenwalles nicht zur See abfließen kann. Desweiteren ergibt sich, wenn
- b) bei schweren Sturmfluten, so z.B. 1962, das Hinterland mit überschwemmt wird, ebenfalls das Wasser nicht selbstständig abfließen kann.
Dabei ist der Effekt im unbedeichten Land (Im Land Hadeln vor 1100), wie in Gegenden mit Neulandgewinnung gleich. Das küstennähere Land, bzw. der küstennähere Koog ist der höhere.
Dieses Ungleichverhältnis führt zu einem Badewanneneffekt, der zu einer Vermoorung des Sietlandes führt. So das Hadeler Hinterland.
Verstärkend wirkt sich dann als Folge der Vermoorung die anschließende Trockenlegung und ggf. Torfabstich heraus, was zu weiterer Absenkung des Landes führt.
Um hier gegenzuwirken bedarf es intensiver, häufig aktiver Entwässerung.
Typische benachbarte Sietlandgemeinden sind Steinau, Bülkau, Bovenmoor, Odisheim.
Der Name Sietland ist aus dem Niederdeutschen zu übersetzen mit siet = abseits, soll aber auch tief bedeuten.
