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Minendepot Groden: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Minendepot Groden''' bestand aus Verwaltungs-, Betriebs- und Wohngebäuden. Ferner bestand es aus Kampfmittellager und den Betriebsstätten zur Gebrauchs-Fertigstellung der Sprengwaffen.
 
Das '''Minendepot Groden''' bestand aus Verwaltungs-, Betriebs- und Wohngebäuden. Ferner bestand es aus Kampfmittellager und den Betriebsstätten zur Gebrauchs-Fertigstellung der Sprengwaffen.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Am [[11. Juli]] [[1922]] ereignete sich ein Panne bei Munitionsversuchen. Dabei kam es infolge der für heutige Verhältnisse viel zu engen Bauweise der Kampfmittellager zu einer gewaltigen Explosion, bei der es zu 7 Toten, 13 Schwer- und 14 Leichtverletzten kam. Dazu wurden 150 Häuser beschädigt, 3 brannten ab, darunter der Hof des Grodener Schultheißen Richard Tamm. Auf dem [[Friedhof Ritzebüttel]] erinnert eine [[Gedenktafel zum Unglück im Minendepot 1922|Gedenktafel]] an die Opfer des Unglücks.
 
  
Durch die Explosion war die Depotanlage weitestgehend zerstört. Das Arsenal wurde nach Stade-Grauerort verlegt.
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Nachdem das Minendepot am [[Schleusenpriel]] in Ermangelung von Erweiterungsflächen nicht mehr vergrößert werden konnte, beschloß man ein neues Sperrwaffenarsenal südlich des [[Amerikahafen]]s zu errichten. Das Gelände, welches heute zum Ortsteil Groden gehört, lag bei der Eröffnung im Jahre 1908 weitab von jeglicher Bebauung.
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Das Depot bestand aus Verwaltungs-, Wohn- und Betriebsbauten. Ebenso gab es Werkstätten zur Fertigstellung von Sprengkörpern, sowie Lagerhäuser für Kampfmittel. Während des 1. Weltkrieges wurden hier massenhaft Sprengkörper fetiggestellt und an die schwimmenden Verbände überstellt. Mit den hier gefertigten Minen wurden die Mündungsbereiche von Elbe und Weser umfangreich vermint.
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Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Grodener Minendepot Munition und Minen entschärft, wobei es am [[11. Juli]] [[1922]] zu einer Explosion kam. 7 Tote, 13 Schwer- und 14 Leichtverletzte, sowie 150 beschädigte und 3 abgebrannte Häuser waren die Bilanz dieses Unglücks. Das Minendepot wurde daraufhin nach Stade (Grauerort) verlegt. Auf dem [[Friedhof Ritzebüttel]] erinnert eine [[Gedenktafel zum Unglück im Minendepot 1922|Gedenktafel]] an die Opfer des Unglücks.
  
 
[[1937]] wurde das Depot durch die Reichsmarine wiederbelebt. Es wurde Marinesperrwaffenarsenal, ehemals Marinesperrzeugamt genannt, zuständig für die Fertigstellung und Lagerung von Seeminen. Gleichzeitig wurde mit dem Bau eines gleichen [[Marinesperrwaffenarsenal Oxstedt|Arsenals in Oxstedt]] begonnen. Es unterstand dem Arsenal Groden.
 
[[1937]] wurde das Depot durch die Reichsmarine wiederbelebt. Es wurde Marinesperrwaffenarsenal, ehemals Marinesperrzeugamt genannt, zuständig für die Fertigstellung und Lagerung von Seeminen. Gleichzeitig wurde mit dem Bau eines gleichen [[Marinesperrwaffenarsenal Oxstedt|Arsenals in Oxstedt]] begonnen. Es unterstand dem Arsenal Groden.
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Während des 2. Weltkrieges wurden östlich des Minendepots weitere Lagerschuppen errichtet. In den Gebäuden war nach 1945 u.a. dein Lager der Fa. Schmalbach untergebracht. Als letztes verblieben die beiden östlichen Hallen, in denen bis 2014 die Fa. Relectro sowie das Bildungswerk der Nds.VolksHochSchulen (BNVHS) untergebracht waren. Die beiden letzen Schuppen wurden 2016 angebrochen.
  
 
[[1945]] - [[1947]] standen beide Arsenale unter britischer Verwaltung und wurden genutzt für die Minenräumung der Elbe und des Seegebietes durch die German Minesweeping Administation (GMSA), ein durch die Royal Navy aufgesteller deutsche Minensucherverband .
 
[[1945]] - [[1947]] standen beide Arsenale unter britischer Verwaltung und wurden genutzt für die Minenräumung der Elbe und des Seegebietes durch die German Minesweeping Administation (GMSA), ein durch die Royal Navy aufgesteller deutsche Minensucherverband .
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Von [[1958]] bis [[1994]] stand das Arsenal dann unter Verwaltung der Bundesmarine. Genutzt wurde es allerdings nur noch als Ersatzteil-, Materiallager und Tankumschlagplatz für die [[Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven|Standortverwaltung Cuxhaven]].
 
Von [[1958]] bis [[1994]] stand das Arsenal dann unter Verwaltung der Bundesmarine. Genutzt wurde es allerdings nur noch als Ersatzteil-, Materiallager und Tankumschlagplatz für die [[Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven|Standortverwaltung Cuxhaven]].
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Seitdem wird das Gelände privatwirtschaftlich genutzt. Zum Teil ist es heute frei zugänglich.
 
Seitdem wird das Gelände privatwirtschaftlich genutzt. Zum Teil ist es heute frei zugänglich.
  
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Der Eingangsbereich des Minendepots befand sich ursprünglich an der [[Grodener Deichstraße]]. Die beiden ehemaligen Wach- und Dienstgebäude wurden Anfang März 2020 abgebrochen.
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In der '''Torpedohalle''' wurden Torpedos in einem großen Tauchbecken geprüft.
 
In der '''Torpedohalle''' wurden Torpedos in einem großen Tauchbecken geprüft.
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Datei:Minendepot groden erweiterung um 1955.jpg|östliche Erweiterung <br> um 1955
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Datei:Minendepot 00687.jpg|Abbruch der letzten Erweiterungsbauten 2016
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Datei:Minendepot 080115 1.jpg|Eingangsbereich an der <br>[[Grodener Deichstraße]]
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Version vom 13. März 2020, 16:12 Uhr

ehem. Minendepot 2014

Das Minendepot Groden bestand aus Verwaltungs-, Betriebs- und Wohngebäuden. Ferner bestand es aus Kampfmittellager und den Betriebsstätten zur Gebrauchs-Fertigstellung der Sprengwaffen.

Geschichte

Nachdem das Minendepot am Schleusenpriel in Ermangelung von Erweiterungsflächen nicht mehr vergrößert werden konnte, beschloß man ein neues Sperrwaffenarsenal südlich des Amerikahafens zu errichten. Das Gelände, welches heute zum Ortsteil Groden gehört, lag bei der Eröffnung im Jahre 1908 weitab von jeglicher Bebauung.

Das Depot bestand aus Verwaltungs-, Wohn- und Betriebsbauten. Ebenso gab es Werkstätten zur Fertigstellung von Sprengkörpern, sowie Lagerhäuser für Kampfmittel. Während des 1. Weltkrieges wurden hier massenhaft Sprengkörper fetiggestellt und an die schwimmenden Verbände überstellt. Mit den hier gefertigten Minen wurden die Mündungsbereiche von Elbe und Weser umfangreich vermint.


Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Grodener Minendepot Munition und Minen entschärft, wobei es am 11. Juli 1922 zu einer Explosion kam. 7 Tote, 13 Schwer- und 14 Leichtverletzte, sowie 150 beschädigte und 3 abgebrannte Häuser waren die Bilanz dieses Unglücks. Das Minendepot wurde daraufhin nach Stade (Grauerort) verlegt. Auf dem Friedhof Ritzebüttel erinnert eine Gedenktafel an die Opfer des Unglücks.

1937 wurde das Depot durch die Reichsmarine wiederbelebt. Es wurde Marinesperrwaffenarsenal, ehemals Marinesperrzeugamt genannt, zuständig für die Fertigstellung und Lagerung von Seeminen. Gleichzeitig wurde mit dem Bau eines gleichen Arsenals in Oxstedt begonnen. Es unterstand dem Arsenal Groden.

Während des 2. Weltkrieges wurden östlich des Minendepots weitere Lagerschuppen errichtet. In den Gebäuden war nach 1945 u.a. dein Lager der Fa. Schmalbach untergebracht. Als letztes verblieben die beiden östlichen Hallen, in denen bis 2014 die Fa. Relectro sowie das Bildungswerk der Nds.VolksHochSchulen (BNVHS) untergebracht waren. Die beiden letzen Schuppen wurden 2016 angebrochen.

1945 - 1947 standen beide Arsenale unter britischer Verwaltung und wurden genutzt für die Minenräumung der Elbe und des Seegebietes durch die German Minesweeping Administation (GMSA), ein durch die Royal Navy aufgesteller deutsche Minensucherverband .


Von 1958 bis 1994 stand das Arsenal dann unter Verwaltung der Bundesmarine. Genutzt wurde es allerdings nur noch als Ersatzteil-, Materiallager und Tankumschlagplatz für die Standortverwaltung Cuxhaven.

Seitdem wird das Gelände privatwirtschaftlich genutzt. Zum Teil ist es heute frei zugänglich.

Der ursprüngliche Zugang zu dem Minendepot befand sich an der Grodener Deichstraße. Die Gebäude des Eingangsbereiches wurden Anfang März 2020 abgebrochen.

Bilder

Groden-plan1 800.JPG
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5 Eingangsbereich

Der Eingangsbereich des Minendepots befand sich ursprünglich an der Grodener Deichstraße. Die beiden ehemaligen Wach- und Dienstgebäude wurden Anfang März 2020 abgebrochen.

13 Magazin

15 Magazin

19 Torpedohalle

In der Torpedohalle wurden Torpedos in einem großen Tauchbecken geprüft.

20 Erweiterung

Bilder

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