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Marine-Peilfunkstelle Altenwalde: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Ende wurde die Anlage von britischen Truppen besetzt und als Unterkünfte bezogen.
 
Nach dem Ende wurde die Anlage von britischen Truppen besetzt und als Unterkünfte bezogen.
  
1946 wurden die Baracken von den Einquartierungen geräumt, um dort die Empfangsstelle von Elbe-Weser-Gonio<ref>Gonio = Namenszusatz für Peilfunk</ref>, der Seepeilfunkstelle von Elbe-Weser-Radio<ref>Radio = Namenszusatz für Morse- oder Sprechfunk</ref>, eingerichtet. Zwischen dem Auszug der Engländer und dem Einzug der Funker hatte die Altenwalder Bevölkerung ausreichend Zeit gefunden, die Baracken restlos auszuplündern und teilweise sogar komplett als Brennholz abzutransportieren. Geblieben waren drei Baracken, die erst wieder mühselig technisch eingerichtet werden mussten. Angetrachts der nicht vorhandenen Materialien und unendlich komplizierter Beschaffungswege direkt nach dem Kriege, ein aufweniges Unternehmen.
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1946 wurden die Baracken von den Einquartierungen geräumt, um dort die Empfangsstelle Elbe-Weser-Gonio<ref>Gonio = Namenszusatz für Peilfunk</ref>, der Seepeilfunkstelle von Elbe-Weser-Radio<ref>Radio = Namenszusatz für Morse- oder Sprechfunk</ref>, eingerichtet. Zwischen dem Auszug der Engländer und dem Einzug der Funker hatte die Altenwalder Bevölkerung ausreichend Zeit gefunden, die Baracken restlos auszuplündern und teilweise sogar komplett als Brennholz abzutransportieren. Geblieben waren drei Baracken, die erst wieder mühselig technisch eingerichtet werden mussten. Angetrachts der nicht vorhandenen Materialien und unendlich komplizierter Beschaffungswege direkt nach dem Kriege, ein aufweniges Unternehmen.
  
 
Am [[1. April]] [[1946]] wurden die Baracken und die Sendestelle bezogen, am [[8. April]] [[1946]] nimmt Elbe-Weser-Gonio den Betrieb auf. Aufgabe war u.a., gemeinsam mit anderen Peilfunkstellen an der Nordseeküste (St. Peter, Neuwerk und Norden), Schiffen genaue Positionsangaben zu liefern, um ihnen das navigieren auf den vorgeschriebenen, minengeräumten Zwangssrouten zu erleichtern. Aber auch um in Seenot geratene Schiffe anzupeilen und deren Position zu bestimmen.  
 
Am [[1. April]] [[1946]] wurden die Baracken und die Sendestelle bezogen, am [[8. April]] [[1946]] nimmt Elbe-Weser-Gonio den Betrieb auf. Aufgabe war u.a., gemeinsam mit anderen Peilfunkstellen an der Nordseeküste (St. Peter, Neuwerk und Norden), Schiffen genaue Positionsangaben zu liefern, um ihnen das navigieren auf den vorgeschriebenen, minengeräumten Zwangssrouten zu erleichtern. Aber auch um in Seenot geratene Schiffe anzupeilen und deren Position zu bestimmen.  

Version vom 8. August 2010, 21:17 Uhr

Peilfunk-Empfänger am Altenwalder Heideweg

Die Marinepeilfunkstelle Altenwalde war eine militärische Funkpeilungseinrichtung der Deutschen Wehrmacht am Altenwalder Heideweg.

Erstellung und Betrieb der Anlage liegt im Dunkel. Sie bestand aus 4 50 m hohen Masten und hatte die Aufgabe, die Richtung von Funksprüchen feindlicher Schiffe oder Flugzeuge zu orten.

Nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Ende wurde die Anlage von britischen Truppen besetzt und als Unterkünfte bezogen.

1946 wurden die Baracken von den Einquartierungen geräumt, um dort die Empfangsstelle Elbe-Weser-Gonio[1], der Seepeilfunkstelle von Elbe-Weser-Radio[2], eingerichtet. Zwischen dem Auszug der Engländer und dem Einzug der Funker hatte die Altenwalder Bevölkerung ausreichend Zeit gefunden, die Baracken restlos auszuplündern und teilweise sogar komplett als Brennholz abzutransportieren. Geblieben waren drei Baracken, die erst wieder mühselig technisch eingerichtet werden mussten. Angetrachts der nicht vorhandenen Materialien und unendlich komplizierter Beschaffungswege direkt nach dem Kriege, ein aufweniges Unternehmen.

Am 1. April 1946 wurden die Baracken und die Sendestelle bezogen, am 8. April 1946 nimmt Elbe-Weser-Gonio den Betrieb auf. Aufgabe war u.a., gemeinsam mit anderen Peilfunkstellen an der Nordseeküste (St. Peter, Neuwerk und Norden), Schiffen genaue Positionsangaben zu liefern, um ihnen das navigieren auf den vorgeschriebenen, minengeräumten Zwangssrouten zu erleichtern. Aber auch um in Seenot geratene Schiffe anzupeilen und deren Position zu bestimmen.

Peilfunk-Empfänger Pferdemmoor

Für einen verbesserten Peilfunkdienst wird ab 1951 vom `Peilfunknetz Nordsee´ ein Grenzwellen-Peiler in Betrieb genommen. Man wählte das nach seinem englischen Erfinder benannte Adcock-System, welches einen hohen Grundwasserspiegel erfordert. Dazu werden vier Masten im Pferdemoor aufgestellt mit einer Holz-Peilhütte im Zentrum. Sie wurde auf der Plattform eines alten Scheinwerferstandes errichtet. Bereits am 4. November d.J. bewährt sich die Anlage, indem ein kollidiertes Schiff in der Wesermündung binnen 30 Sekunden geortet werden kann, war zur Rettung von 350 Personen beiträgt.

Am 6. Juni 1963 brennt die Peilhütte des Adcock-Peiler ab; vermutlich durch Selbstentzündung durch statische Aufladung der Sendeleitungen. Daraushin wird die Hütte in massiver Bauweise erneuert.

Zu der Zeit hatte die Ausnutzung der Anlage bereits aufgrund neuer technischer Möglichkeiten auf den Schiffen abgenommen. So wurde die Peilfunkstelle unter anderem zur Überwachung von "Verklappungen" von säurehaltigen Abfällen der Blexer Firma `Cronos-Titan´ in der Nordsee genutzt. Seit dem 13. Juli 1970 mußten sich die Tankschiffe vor der Verklappung einpeilen lassen, als Nachweis dafür, dass die Verklappung tatsächlich in dem dafür vorgesehenen Gebiet nordwestlich von Helgoland erfolgt.

Fa.Ortmann

Z.Z. ist noch nicht bekannt, wann der Betrieb der Anlage vollends eingestellt wurde. Nach der Nutzung durch Elbe-Weser Radio zog in eine der bestehenden Baracken eine Tischlerei ein, die dort bis etwa 2000 eine Holzwerkstatt betrieb.

Peilfunkstelle Pferdemoor 6876.jpg

Geblieben sind von der Einrichtung nördlich von Altenwalde im Pferdemoor im Jahre 2010 noch die 4 Sockel der Funkmasten, sowie 12 Sockel für die Abspannseile der Masten.









Fußnoten

  1. Gonio = Namenszusatz für Peilfunk
  2. Radio = Namenszusatz für Morse- oder Sprechfunk

Karte

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