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Finkenwärder Hochseefischerei

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Reedereiflagge und Schornstein
Am Helgoländer Kai

Die Finkenwärder Hochseefischerei war eine Reederei in Cuxhaven.

Neben den großen Reederein gab es aber einige kleinere Reedereien von Bedeutung für den Cuxhavener Markt. Eine davon war die Finkenwärder Hochseefischerei Kapitän Paul J. Müller und Sohn, die von 1950 bis 1956 ihre Schiffe von Cuxhaven aus einsetzte. Heute erinnert hier nichts mehr an dieses Unternehmen, selbst die Betriebsgebäude sind längst aus dem Hafenbild verschwunden .

Im November 1950 verlegte die „Finkenwärder" mit den Fischdampfern „Martin Mewes" und „Paul J. Müller", dem einzigen Neubau der Reederei, ihren Betrieb von Hamburg nach Cuxhaven. Diese beiden Schiffe blieben aber bis zum Ende der Reederei in Hamburg registriert. FD „Martin Mewes" (Kapitän Wittenburg) gehörte zu den erfolgreichen Schiffen der deutschen Flotte und war der dritte Dampfer, der nach dem Krieg die Fischerei unter Westgrönland aufnahm. Der FD „Paul J. Müller" war am Hafen bald besser als der „Einarmige" bekannt, da das Schiff nur mit einem Mast ausgerüstet war. Aus diesem Grund war der Löschstag bei diesem Schiff am Schornstein befestigt. Zunächst fand die Reederei ein Unterkommen in der inzwischen abgerissenen Fischhalle 1. Bis zum Bezug der Landanlagen am Helgoländer Kai hatte sie dort aber ständig Schwierigkeiten mit Liegeplätzen.

Im Herbst 1951 unternahm die „Finkenwärder Hochsee" erste Schritte zur Erweiterung der Flotte. Aus Holland wurden zwei ehemalige deutsche Kriegs-U-Jäger angekauft, die seit 1948 in Ijmuiden auflagen. Den Umbau zu Fischdampfern führte die Mützelfeldtwerft aus. Gewissermaßen als „Hauswerft" der Reederei hat Mützelfeldt auch fast alle späteren Umbauten der Finkenwärder Hochsee durchgeführt. Die 542 BRT großen Schiffe erhielten nach der Fertigstellung 1952 die Namen „Finkenwärder" (ex KUJ 23) und „Otto F.C. Bertram" (ex KUJ 12). Die Führung der „Otto F.C. Bertram" übernahm Kapitän Wilhelm von Staden, der 1961 den Heckfänger „Cuxhaven" in Dienst stellte. Anfang 1954 baute die Reederei ihren Betrieb weiter aus. Von der „Nordsee" wurde FD „Max M. Warburg" (Baujahr 1937) und von der Deutschen Heringsfischerei GmbH der FD „Ernst Flohr" (Baujahr 1936) erworben.

Nach erheblichen Umbauten kamen die Dampfer im Sommer 1954 als „Rebecka Müller" und „Gesine Müller" wieder in Fahrt. Der im Juli 1954 angekaufte ehemalige Bremerhavener Fischdampfer „Claus Ebeling" wurde dagegen erst 1955 als „Margaretha Müller" in Dienst gestellt. Auch 1955 blieb man auf Expansionskurs. Wiederum zwei Schiffe wurden im Laufe des Jahres angekauft. Von Carsten Rehder in Hamburg kam der Fischdampfer „Nordlicht" (589 BRT/Baujahr 1942), der den Namen „Jakob Müller" erhielt und aus Frankreich stammte die „Espadon" die frühere deutsche „Mulsum" (Baujahr 1940). Dieses Schiff wurde als „Catharina Müller" in Dienst gestellt. 1955 konnten endlich auch die neuen Gebäude am Helgoländer Kai von Verwaltung und Reparaturwerkstatt bezogen werden. Die Reederei unter ihrem technischen Leiter Hermann Strobel hatte noch große Pläne (so war schon damals der Bau eines Fabrikschiffes von 1700 BRT geplant), als überraschend im Frühjahr 1956 wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Aufgabe des Betriebes führten. Im Mai 1956 wurde zur Abwendung eines Konkurses ein außergerichtlicher Vergleich geschlossen wonach von den neun vorhandenen Dampfern sieben von der „Nordsee" übernommen wurden. Zwei Schiffe gingen an die neugegründete Niedersächsische Hochseefischerei GmbH. (Lohmann u. Co.). Die Lohmann-Gruppe übernahm auch den Landbetrieb. Die kurze Geschichte der Finkenwärder Hochseefischerei war beendet.