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Dölle, Charles Eduard Emil

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Emil Dölle (* 4. Januar 1849 in Cuxhaven; † 3. Februar 1909).


Leben und Werk

Charles Eduard Emil Dölle (genannt Emil) wurde am 4. Januar 1849 in Cuxhaven als Sohn des Hoteliers August Dölle und seiner Frau Marie Christine Claussen geboren.

1872 übergab August Dölle seinem Sohn, der zuvor im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gedient hatte, die Leitung des Hotels Belvedere, der Weinhandlung und des Seepavillons. Emil Dölles eigene Zukunftspläne und der geplante Hafenausbau führten wahrscheinlich dazu, dass er den Seepavillion und das Hotel 1872 an die Cuxhavener Immobiliengesellschaft verkaufte und nur noch die Geschäftsführung des Hotels übernahm. Als am 9. Oktober 1873 das "Hotel Belvedere" durch einen Brand zerstört wurde, konnte Emil Dölle bereits wenige Wochen später (am 19. November 1873) in der Nordersteinstraße 2 mit einer Weinhandlung und Restauration einen Neuanfang starten.

Am 12. Juni 1874 heiratete er Anna Catharina Margaretha Tamm (geb. 1852), die Tochter des Hoteliers Amandus Tamm von Tamms Hotel an der Schleuse. Die beiden bekamen 3 Söhne und 1 Tochter.

Nach längerer Suche gelang es Dölle schließlich das für ihn perfekte Grundstück zu erwerben. Im März 1876 lies er auf dem Grundstück der ehemaligen Feldmannschen Dampfmühle an der Ritzebütteler Schleuse einen imposanten Neubau errichten. Am 2. September 1876 wurde das Hotel unter dem Namen „Dölle´s Hotel Belvedere“ eröffnet. Bis zu seinem Abbruch 1966 galt es als das beste Hotel der Stadt. Heute erinnert nur noch ein Relief auf dem Denkmal, das auf dem Kaemmererplatz steht, an „Dölles Hotel“. Mit innovativen Ideen (wie z.B. Cuxhavens erster elektrischer Beleuchtung) führt er das Werk seines Vaters bis 1904 weiter und sorgte dafür, dass der Name Dölle noch heute einen guten Klang hat.

Am 29. Januar 1881 gehörte Emil Dölle zu einflussreichen Ritzebütteler Bürgern (wie Segelcke, Rauschenplat und Brady), die aus Unzufriedenheit mit der Führung der See-Badeanstalt und mit der Aussicht auf steigende Besucherzahlen forderten die Badeeinrichtungen in Cuxhaven zu verbessern. Aus dieser Forderung entwickelte sich am 28. Juni 1882 die Gründung der „Cuxhavener Seebad-Actien-Gesellschaft“. Emil Dölle wurde gemeinsam mit Ad. Rickmers und P.D. Künnmann Mitglied des Vorstandes dieser Aktiengesellschaft und blieb es bis zu ihrer Auflösung am 15. November 1899. Die Seebad AG wurde Betreiber des 1882 in der Grimmershörnbucht eröffneten Herren- (am 24. Juni) und Damenbades (am 9. August).

1903 begann sich Emil Dölle aus dem Geschäft zurückzuziehen. Er übertrug die Weinhandlung an seinen zweitältesten Sohn Henry und 1904 das Hotel an seinen jüngsten Sohn Emil (jun.). Der älteste Sohn August wurde 1908 in die Geschäftsleitung des Hotels integriert.

1907 versuchte Emil Dölle Mitglied der Bürgervertretung zu werden. Er wurde zwar als Kandidat nominiert, konnte bei der Wahl zur Bürgervertretung aber nicht genügend Stimmen auf sich vereinen.

Am 3. Februar 1909 starb Charles Eduard Emil Dölle mit nur 60 Jahren nach kurzer Krankheit.

Literatur

  • Peter Bussler: Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven; Verlag Heimatbund der Männer vom Morgenstern; 2002
  • Hermann Borrmann: Daten zur Geschichte des Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven; 1982; Verlagsgesellschaft Cuxhaven mbH & Co Cuxhavener Nachrichten KG
  • Karl-Heinz Meyer: Dölles Hotel Belvedere – Eine Cuxhavener Hotellegende über vier Generationen; Bremerhaven 2007, Verlag Heimatbund der Männer vom Morgenstern,; ISBN 3-931771-43-1