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St. Gertrud-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Anders als die reichen Hadeler Bauernkirchen war die Döser Kirche eine Kirche der "kleinen Leute". Entsprechend sah sie bisweilen aus. Im Jahr 1832 schreibt einer über die Kirche, das sie sich "für den Fremden fast abschreckend ausnimmt. Nirgends (als hier) sahen wir auch die kleinste Kapelle, wo der Eingang durch Sand geht und der Boden des Gotteshauses weder gepflastert noch gediehlt ist. Altar und Kanzeldecke bestehen fast nur aus Lumpen."
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Anders als die reichen [[Land Hadeln|Hadeler]] Bauernkirchen war die Döser Kirche eine Kirche der "kleinen Leute". Entsprechend sah sie bisweilen aus. Im Jahr 1832 wird über die Kirche geschrieben, dass sie sich "für den Fremden fast abschreckend ausnimmt. Nirgends (als hier) sahen wir auch die kleinste Kapelle, wo der Eingang durch Sand geht und der Boden des Gotteshauses weder gepflastert noch gediehlt ist. Altar und Kanzeldecke bestehen fast nur aus Lumpen."
  
Mehr als 50 Jahre brauchte es, bis diese Misstände behoben wurden und 1886 der heutige, ansehnliche Kirchenbau entstand. Die Einrichtungsgegenstände wurden aus dem Vorgängerbau übernommen. Das älteste Ausstattungsstück ist das Bronze-Taufbecken von 1573. Ein Blickfang der Kirche ist der Barockaltar aus dem Jahr 1640. Um den Altar versammelt sich die Gemeinde zum Abendmahl. Dabei hat sie die drei Gemälde im Mittelpunkt des Altars vor Augen. Zuunterst das Bild, wie Jesus mit seinen Jüngern das letzte Mahl gehalten hat, darüber Christus am Kreuz und oben der auferstandene Christus. Die Bilder vergegenwärtigen der Gemeinde den Ursprung des Abendmahls: Haltet es "zu meinem Gedächtnis".  
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Mehr als 50 Jahre brauchte es, bis diese Missstände behoben wurden und 1886 der heutige, ansehnliche Kirchenbau im gotischen Stil nach Plänen des Hamburger Architekten Kirchenpauer entstand. Die Einrichtungsgegenstände wurden aus dem Vorgängerbau übernommen. Das älteste Ausstattungsstück ist das Bronze-Taufbecken von 1573. Ein Blickfang der Kirche ist der Barockaltar aus dem Jahr 1640. Um den Altar versammelt sich die Gemeinde zum Abendmahl. Dabei hat sie die drei Gemälde im Mittelpunkt des Altars vor Augen. Zuunterst ein Bild, auf dem  Jesus mit seinen Jüngern das letzte Mahl hält, darüber Christus am Kreuz und oben der auferstandene Christus. Die Bilder vergegenwärtigen der Gemeinde den Ursprung des Abendmahls: Haltet es "zu meinem Gedächtnis".  
  
Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof, dessen besonders schöne Grabsteine die Namen Döser und Duhner, aber auch Neuwerker Familien tragen. Viele von ihnen wurde gestaltet von den Kunst-Steinmetzen Vater und Sohn Hahl.
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Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof, dessen besonders schöne Grabsteine die Namen Döser und Duhner, aber auch Neuwerker Familien tragen. Viele von ihnen wurde gestaltet von den Kunst-Steinmetzen Vater und Sohn Hahl. Auch der bekannte Cuxhavener Archäologe [[Waller, Karl|Karl Waller]] liegt hier begraben.
  
 
Der heutige Kirchturm wurde 1965 erbaut. Die sechs Glocken des Turmes bilden das wohl schönste Geläut Cuxhavens.
 
Der heutige Kirchturm wurde 1965 erbaut. Die sechs Glocken des Turmes bilden das wohl schönste Geläut Cuxhavens.
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==Namensgebung==
 
==Namensgebung==
  
Die St. Gertrud-Kirche in Döse wird erstmals als `Kapelle buten den Dieks´ erwähnt. Ihre evangelische Nachfolgerkapelle wird auf den Namen `St. Getrud´ geweiht. Namenspatronin der Kapelle ist die heilige Gertrud von Nivelles, der die Fähigkeit zugesprochen wurde, den Deich von Wühlmäusen zu schützen. 1530 war vor dem Döser Nordfeld ein neuer Deich gelegt worden; der sogenannte `Steinmarner Streek´. So ist die Heilige zusammen mit sechs Mäusen im Kirchensiegel abgebildet.
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Die St. Gertrud-Kirche in Döse wird erstmals als `Kapelle buten den Dieks´ erwähnt. Ihre evangelische Nachfolgerkapelle wird auf den Namen `St. Gertrud´ geweiht. Namenspatronin der Kapelle ist die heilige Gertrud von Nivelles, der die Fähigkeit zugesprochen wurde, den Deich vor Wühlmäusen zu schützen. 1530 war vor dem Döser Nordfeld ein neuer Deich gelegt worden; der sogenannte `Steinmarner Streek´. So ist die Heilige zusammen mit sechs Mäusen im Kirchensiegel abgebildet.
  
 
==Geschichtsdaten==
 
==Geschichtsdaten==
  
* 1452 wird erstmalig eine `Kapelle buten den Dieks´ in Steinmarne (Döse) urkundlich erwähnt.
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* 1452 Erstmalig wird eine `Kapelle buten den Dieks´ in Steinmarne (Döse) urkundlich erwähnt.
* 1526 – 1530 Erneuerung und Umbau der Kapelle wärend der Reformation.
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* 1526 – 1530 Erneuerung und Umbau der Kapelle während der Reformation.
 
* 1534 wird eine nun protestantische Kapelle `St. Gertrud´ gebaut.
 
* 1534 wird eine nun protestantische Kapelle `St. Gertrud´ gebaut.
* 1535 erster fester Prediger in Döse. Damit unabhängig von der Altenwalder Mutterkirche.
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* 1535 Erster fester Prediger in Döse. Damit unabhängig von der Altenwalder Mutterkirche.
 
* 1543 Umbau der Kapelle zur Kirche. Damit ist  die `nie Kerke up den Steinmarne´ zuständig für Döse, Duhnen, Stickenbüttel, Sahlenburg und Alt-Cuxhaven (westlich des Schleusenpriels).
 
* 1543 Umbau der Kapelle zur Kirche. Damit ist  die `nie Kerke up den Steinmarne´ zuständig für Döse, Duhnen, Stickenbüttel, Sahlenburg und Alt-Cuxhaven (westlich des Schleusenpriels).
 
* 1573 wird ein bronzenes Taufbecken für St. Gertrud gegossen.
 
* 1573 wird ein bronzenes Taufbecken für St. Gertrud gegossen.
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* 1640 Einbau eines Barockaltares.
 
* 1640 Einbau eines Barockaltares.
 
* 1663 Brand des Küster- und Schulhauses neben dem Döser Friedhof.
 
* 1663 Brand des Küster- und Schulhauses neben dem Döser Friedhof.
* 1693 18.8. Weihe der neuen Döser Kirche
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* 1693 18. August, Weihe der neuen Döser Kirche.
 
* 1695 Erster Umbau.
 
* 1695 Erster Umbau.
* 1709 Kontor gleichzeitig Organist.
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* 1709 Kantor, gleichzeitig Organist.
 
* 1814 Neubau des bestehenden Küster- und Schulhauses.
 
* 1814 Neubau des bestehenden Küster- und Schulhauses.
* 1846, 19.5. Einweihung des neuen Döser Friedhofes.
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* 1822 Bau eines Pastorats.
* 1847, 31.5. Erlass einer Friedhofsordnung für Döse.
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* 1846, 19. Mai Einweihung des neuen Döser Friedhofes.
* 1886 19.6. Abriss und Neubau der Döser Kirche auf dem alten Grundriss durch Maurer Linders und Zimmerei Lunden. Bauherr Pastor Roth. Richtfest 28.8.
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* 1847, 31. Mai Erlass einer Friedhofsordnung für Döse.
* 1886 21.11. Einweihung des Kirchenneubaus
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* 1847, 2. Juli Erlass einer Glockenordnung für Döse.
* 1887 Neue Orgel  
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* 1851, 10. Dezember Brand des Pastorates.
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* 1886 19. Juni Abriss und Neubau der Döser Kirche auf dem alten Grundriss durch Maurer Linders und Zimmerei Lunden. Bauherr Pastor Roth. Richtfest 28. August.
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* 1886 21. November, Einweihung des Kirchenneubaus.
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* 1887 Neue Orgel.
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* 1911, 25. Juni Eine zweite Pfarrstelle wird mit Pastor Schünke besetzt.
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* 1913 Renovierungsarbeiten bis Juli d.J..
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* 1936, 24. Mai Einweihung eines Gemeindehauses.
 
* 1944 Der Kirchturm wird zerbombt.
 
* 1944 Der Kirchturm wird zerbombt.
* 1965 Bau einen Kirchturmes.
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* 1965 Bau eines Kirchturmes.
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Datei:Altar St. Gertrud1.JPG.jpg|Der Altar der St. Gertrud-Kirche 2010
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Datei:Auge der Vorsehung1.jpg|Eine Kuriosität: Das "Auge der Vorsehung" oder auch "Auge Gottes" auf dem Altar der St. Gertrud-Kirche steht auf dem Kopf
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Aktuelle Version vom 28. September 2023, 18:03 Uhr

St.-Gertrud 2015
1920er Jahre
Quelle:Bildarchiv Foto Marburg

Anschrift

  • St. Gertrud
-Kirchenbüro und Friedhofsverwaltung -
Steinmarner Str. 5a
Cuxhaven / Döse
Telelefon: 04721 - 48471

St. Gertrud

Anders als die reichen Hadeler Bauernkirchen war die Döser Kirche eine Kirche der "kleinen Leute". Entsprechend sah sie bisweilen aus. Im Jahr 1832 wird über die Kirche geschrieben, dass sie sich "für den Fremden fast abschreckend ausnimmt. Nirgends (als hier) sahen wir auch die kleinste Kapelle, wo der Eingang durch Sand geht und der Boden des Gotteshauses weder gepflastert noch gediehlt ist. Altar und Kanzeldecke bestehen fast nur aus Lumpen."

Mehr als 50 Jahre brauchte es, bis diese Missstände behoben wurden und 1886 der heutige, ansehnliche Kirchenbau im gotischen Stil nach Plänen des Hamburger Architekten Kirchenpauer entstand. Die Einrichtungsgegenstände wurden aus dem Vorgängerbau übernommen. Das älteste Ausstattungsstück ist das Bronze-Taufbecken von 1573. Ein Blickfang der Kirche ist der Barockaltar aus dem Jahr 1640. Um den Altar versammelt sich die Gemeinde zum Abendmahl. Dabei hat sie die drei Gemälde im Mittelpunkt des Altars vor Augen. Zuunterst ein Bild, auf dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Mahl hält, darüber Christus am Kreuz und oben der auferstandene Christus. Die Bilder vergegenwärtigen der Gemeinde den Ursprung des Abendmahls: Haltet es "zu meinem Gedächtnis".

Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof, dessen besonders schöne Grabsteine die Namen Döser und Duhner, aber auch Neuwerker Familien tragen. Viele von ihnen wurde gestaltet von den Kunst-Steinmetzen Vater und Sohn Hahl. Auch der bekannte Cuxhavener Archäologe Karl Waller liegt hier begraben.

Der heutige Kirchturm wurde 1965 erbaut. Die sechs Glocken des Turmes bilden das wohl schönste Geläut Cuxhavens.

Namensgebung

Die St. Gertrud-Kirche in Döse wird erstmals als `Kapelle buten den Dieks´ erwähnt. Ihre evangelische Nachfolgerkapelle wird auf den Namen `St. Gertrud´ geweiht. Namenspatronin der Kapelle ist die heilige Gertrud von Nivelles, der die Fähigkeit zugesprochen wurde, den Deich vor Wühlmäusen zu schützen. 1530 war vor dem Döser Nordfeld ein neuer Deich gelegt worden; der sogenannte `Steinmarner Streek´. So ist die Heilige zusammen mit sechs Mäusen im Kirchensiegel abgebildet.

Geschichtsdaten

  • 1452 Erstmalig wird eine `Kapelle buten den Dieks´ in Steinmarne (Döse) urkundlich erwähnt.
  • 1526 – 1530 Erneuerung und Umbau der Kapelle während der Reformation.
  • 1534 wird eine nun protestantische Kapelle `St. Gertrud´ gebaut.
  • 1535 Erster fester Prediger in Döse. Damit unabhängig von der Altenwalder Mutterkirche.
  • 1543 Umbau der Kapelle zur Kirche. Damit ist die `nie Kerke up den Steinmarne´ zuständig für Döse, Duhnen, Stickenbüttel, Sahlenburg und Alt-Cuxhaven (westlich des Schleusenpriels).
  • 1573 wird ein bronzenes Taufbecken für St. Gertrud gegossen.
  • 1582 Anlage des Döser Tauf- und Trauregisters durch Pastor Petersen. Hier Erwähnung der ersten Siedler der alten Deichreihensiedlung.
  • 1640 Einbau eines Barockaltares.
  • 1663 Brand des Küster- und Schulhauses neben dem Döser Friedhof.
  • 1693 18. August, Weihe der neuen Döser Kirche.
  • 1695 Erster Umbau.
  • 1709 Kantor, gleichzeitig Organist.
  • 1814 Neubau des bestehenden Küster- und Schulhauses.
  • 1822 Bau eines Pastorats.
  • 1846, 19. Mai Einweihung des neuen Döser Friedhofes.
  • 1847, 31. Mai Erlass einer Friedhofsordnung für Döse.
  • 1847, 2. Juli Erlass einer Glockenordnung für Döse.
  • 1851, 10. Dezember Brand des Pastorates.
  • 1886 19. Juni Abriss und Neubau der Döser Kirche auf dem alten Grundriss durch Maurer Linders und Zimmerei Lunden. Bauherr Pastor Roth. Richtfest 28. August.
  • 1886 21. November, Einweihung des Kirchenneubaus.
  • 1887 Neue Orgel.
  • 1911, 25. Juni Eine zweite Pfarrstelle wird mit Pastor Schünke besetzt.
  • 1913 Renovierungsarbeiten bis Juli d.J..
  • 1936, 24. Mai Einweihung eines Gemeindehauses.
  • 1944 Der Kirchturm wird zerbombt.
  • 1965 Bau eines Kirchturmes.

Gottesdienst

Sonntags, 09.30 Uhr.

Bilder

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