Cuxpedia sucht Bilder aus Ihrem Fotoalbum. Sie können uns helfen. Mehr...

Niebuhr, Carsten

Aus cuxpedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Carsten Niebuhr Denkmal in Lüdingworth 2008

Carsten Niebuhr (* 17. März 1733 in Lüdingworth, † 26. April 1815 in Meldorf)

Leben und Werk

Carsten Niebuhr war ein deutscher Mathematiker, Kartograf und Forschungsreisender in dänischen Diensten.

Niebuhr war der erste, der die Methode der Monddistanzen auf dem Festland zur Bestimmung der geographischen Länge anwandte. Damit erzielte er ausgezeichnete Ergebnisse für das nördliche Rote Meer. Mit Hilfe seiner Karte konnte es Kapitän Holford 1772 wagen, den Seeweg von Kalkutta nach Sues zu suchen.

Niebuhr war in Kopenhagen in freundschaftlichen Kontakt zu dem noch jungen Deutsch-Dänen Friedrich Münter gekommen, welchen er für die Archäologie zu begeistern verstand und der später ein bekannter Orientalist, Altertumsforscher und Bischof in dänischen Diensten werden sollte.

Leben

Carsten Niebuhr wurde am 17. März 1733 in Lüdingworth im Lande Handeln als Sohn eines dort ansässigen Bauern geboren. Carsten Niebuhrs Vater starb, als dieser erst 16 Jahre alt war, so dass dieser auf dem Hof seines Onkels als Knecht dienen mußte. Sobald Carsten Niebuhr volljährig war, ging er nach Hamburg, verbesserte seine mangelhafte Schuldbildung und besuchte ab 1755 das Gymnasium. Schließlich schrieb er sich an der Universität Göttingen ein, wo er den Orientalisten Johann David Michaelis kennen lernte. Nach einem Mathematikstudium an der Georg-August-Universität Göttingen trat Niebuhr 1760 als Ingenieurleutnant in dänische Dienste. 1761 wurde er von König Friedrich V. (Dänemark und Norwegen)als Kartograf in die sechsköpfige dänische Arabien-Expedition berufen, die im gleichen Jahr als „Arabische Reise“ mit der Schiffspassage von Kopenhagen nach Alexandria (Ägypten) begann.

Auch wenn der Auftrag zu der Forschungsreise durch den dänischen König erging und dieser die Finanzierung übernahm, entstammte die Initiative dazu einem bereits 1753 ergangenen Aufruf des Göttinger Orientalisten Johann David Michaelis. Michaelis versprach sich von der Reise in den Vorderen Orient Beweisstücke für den Wahrheitsgehalt der biblischen Erzählungen. 1756 wiederholte er sein Anliegen in einem Brief an den deutschen Statthalter in Kopenhagen, Johann Hartwig Ernst von Bernstorff. Dieser wiederum gewann den dänischen König für den Plan. Quelle: Wikipedia

Carsten Niebuhr starb am 26.04.1815 in Meldorf. Eine Erhebung in den Adelsstand hatte er zuvor noch abgelehnt. Sein Sohn war der Historiker und Staatsmann Barthold Georg Niebuhr (1776 bis 1831).

Teilnehmende Personen

Neben C. Niebuhr nahmen an der Expedition die folgenden Personen teil:

  1. Professor Friedrich Christian von Haven, als Philologe und Kenner der arabischen Sprache;
  2. Professor Peter Forsskål, als Naturkundler;
  3. Doktor Christian Carl Cramer, als Arzt;
  4. Georg Wilhelm Baurenfeind, als Kupferstecher und Maler;
  5. Berggren, ein schwedischer Dragoner als Diener - dieser wird häufig übersehen, so dass meist nur von einer fünfköpfigen Expedition gesprochen wird. Niebuhr sprach selber nur von einer fünfköpfigen Reisegesellschaft.

Nach einem Abstecher in die Halbinsel Sinai-Halbinsel|Sinai wurde die Reise in Sues auf einem Pilgerschiff nach Dschidda und Mekka im heutigen Saudi-Arabien fortgesetzt. Um Konflikte mit den Einheimischen zu vermeiden, legte Niebuhr für seine weitere Reise Landestracht an. Er fertigte die erste Kartenskizze des Roten Meeres an. Diese Karte gab für die britische Post den Ausschlag für die Entscheidung, die Post nach Indien über Sues statt wie bisher um Afrika herum zu befördern.

Schließlich erreichte Niebuhr den Jemen, von dem er auf zahlreichen Reisen die erste genaue Karte anfertigte, die für die nächsten 200 Jahre gültiges Standardwerk blieb. Quelle: Wikipedia

Malaria

Nach dem Tod zweier Teilnehmer, die an der damals noch nicht diagnostizierbaren (und schon gar nicht behandelbaren) Malaria erkrankt waren, brachen die noch verbliebenen 4 Expeditionsteilnehmer 1763 vom jemenitischen Mokka (Al Mukha) nach Bombay in Indien auf. Dort starb 1764 dann auch Forsskål, der letzte Begleiter Niebuhrs an der Malaria.

Allein setzte Niebuhr seine Reise fort und kopierte in den Ruinen von Persepolis und Niniveh u.a. zahlreiche Inschriften so sorgfältig, dass die Aufzeichnungen Niebuhrs noch Jahrzehnte später als Vorlage für die Entzifferung von Keilschriften dienten. So nutzte Georg Friedrich Grotefend die Niebuhrschen Kopien, hierbei insbesondere die Tri-Lingua der Behistun-Inschrift, für seine ersten Entzifferungsversuche der Keilschrift.

1766 fertigt Niebuhr einen Grundriss der Stadt Orfa (Urfa), heute Sanliurfa.

1767 kehrte Carsten Niebuhr nach Kopenhagen zurück und veröffentlichte die gesammelten Daten und Unterlagen der Expedition. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste und Arbeiten. Der Göttinger Professor Michaelis zählte hingegen nicht zu den Gratulanten. Für die bahnbrechenden empirischen Erkenntnisse über eine damals für Europäer weitgehend fremde Welt, die Niebuhr erzielt hatte, zeigte Michaelis praktisch kein Interesse, da er sie nicht mit seiner ursprünglichen Intention einer Faktensammlung zur Untermauerung der biblischen Heilsgeschichte verwenden konnte. Quelle: Wikipedia


Landschreiber zu Meldorf

1768 wurde Niebuhr Ingenieurkapitän, 1778 Wirklicher Justizrat und Landschreiber zu Meldorf, 1808 Etatsrat.

Niebuhr war der erste, der die Methode der Monddistanzen auf dem Festland zur Bestimmung der geographischen Länge anwandte. Damit erzielte er ausgezeichnete Ergebnisse für das nördliche Rote Meer. Mit Hilfe seiner Karte konnte es Kapitän Holford 1772 wagen, den Seeweg von Kalkutta nach Sues zu suchen.

Niebuhr war in Kopenhagen in freundschaftlichen Kontakt zu dem noch jungen Deutsch-Dänen Friedrich Münter gekommen, welchen er für die Archäologie zu begeistern verstand und der später ein bekannter Orientalist, Altertumsforscher und Bischof in dänischen Diensten werden sollte.

Das größte skandinavische Universitätsinstitut auf dem Forschungsgebiet Naher Osten mit dem Sitz an der Universität Kopenhagen ist nach Carsten Niebuhr benannt.

Niebuhr ist der Vater des Althistorikers und Diplomaten Barthold Georg Niebuhr. Quelle: Wikipedia

Zu Ehren von Carsten Niebuhr wurde am Dom eine Büste errichtet (siehe nebenstehend). Eine Gedenktafel zur Familie Niebuhr auf Plattdeutsch befindet sich gegenüber dem Meldorfer Dom am Eingang zum Gebäude der Domgoldschmiede, das Carsten Niebuhr hat erbauen lassen und in dem Barthold Georg Niebuhr aufgewachen ist.

Würdigungen

Das größte skandinavische Universitätsinstitut auf dem Forschungsgebiet Naher Osten mit dem Sitz an der Universität Kopenhagen ist nach Carsten Niebuhr benannt.

Zu seinen Ehren wurde an der Außenwand der Lüdingworther Kirche eine Gedenktafel angebracht und 1971 in Cuxhaven-Lüdingworth eine Straße nach ihm benannt (Carsten-Niebuhr-Straße).

In der Ortsmitte von Lüdingworth wurde im Jahr 2004 das Carsten-Niebuhr-Denkmal aufgestellt.

Denkmal

Das Denkmal wurde im Jahr 2004 durch private Iniative von vier Lüdingworthern erstellt.


Werke

  • Beschreibung von Arabien, Kopenhagen 1772 (Digitalisat)
  • Reisebeschreibung nach Arabien und anderen umliegenden Ländern, 2 Bände, Kopenhagen 1774-1778; Band 3: Reisen durch Syrien und Palästina, Hamburg 1837

Weblink

Carsten Niebuhr vor dem Meldorfer Dom

Niebuhrs Schriften als PDF-Downloads

Literatur

  • Stephan Conermann, Josef Wiesehöfer (Hg.): Carsten Niebuhr und seine Zeit. Beiträge eines interdisziplinären Symposiums vom 7.-10. Oktober 1999 in Eutin. (= Oriens et Occidens; 5). Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08073-2
  • Peter Bussler; Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven; Heimatbund der Männer vom Morgenstern; 2002