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Friedhof Ritzebüttel

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2009

Den Friedhof Ritzebüttel ließ der Amtmann Martin Hieronymus Schrötteringk im Jahre 1826 anlegen.

Nach dem Bau der Martinskirche am Ritzebütteler Markt in unmittelbarer Nähe zum Schloss Ritzebüttel und der Loslösung vom Kirchspiel Groden war es nötig, dass für Ritzebüttel auch eine Begräbnisstätte eingerichtet wurde. Man entschied sich für ein Wiesengelände auf der Rückseite des Vorwerkes Nachtigall im Eck der Wernerstraße/Osterreihe, heute Südersteinstraße. Am 26. November 1826 fand die Weihe des Friedhofes statt. Als erstes Begräbnis musste der Pastor Walther seine Frau zu Grabe tragen.

Entsprechend dem Anwachsen der Ritzebütteler Bevölkerung musste der Friedhof am 2. März 1894 nach Westen erweitert werden. Das hinderte die umliegenden Hausfrauen aber nicht, die freien Grabflächen zum Auslegen ihrer Wäsche zum Bleichen zu benutzen, bis dieses 1865 verboten wurde. 1952 erfolgte eine weitere Ausdehnung nach Süden.

Am Haupteingang aus der Osterreihe war in einem Gebäude die Friedhofskapelle und die Friedhofsverwaltung untergebracht. Nach seiner Zerstörung durch einen Luftangriff im 2. Weltkrieg wurde es komplett beseitigt. Gemeinsam mit der Erweiterung 1952 wurde im ehemaligen Meierhaus des Karstenschen Vorwerkes das Friedhofsbüro eingerichtet. Am 3. April 1968 konnte dann ein Neubau als Leichenhalle und Verwaltungsbüro eingeweiht werden. Es befindet sich gemeinsam mit dem Arbeitshof der Verwaltung am westlichen Eingang des Friedhofes von der Otto-Reubold-Straße aus, sprich vom Marktplatz her.

Eine Besonderheit sind die Amtmannsgräber; sechs in zwei Dreierreihen angelegte Grabkammern zur Aufnahme von Särgen. Bedeckt durch liegende Steinplatten hat lediglich eine Kammer, in der der 1827 verstorbene Amtmann Andreas Christian Wolters aufgebahrt wurde, Erfüllung gefunden.

Eine weitere Besonderheit ist die österreichische `Enklave´ auf dem Friedhofsgelände. Am 11. Mai 1864 wurden auf dem Friedhof 51 Gefallene beerdigt, Opfer eines Seegefechtes zwischen Preußen/Österreich und Dänemark in der Nähe von Helgoland. Flottenkommandant war derzeit der Kapitän Freiherr von Tegetthoff auf der `Fregatte Schwarzenberg´. Zwei Jahre danach stiftete der österreichische Kaiser Franz Josef I. ein Denkmal in Obeliskenform, das sogenannte Tegetthoff-Denkmal. Es ist ein Werk des Hamburger Architekten Martin Heller (Erbauer des Hamburger Rathauses), auf dessen Seitenplatten die Namen der Gefallenen vermerkt sind. Oben ist der Obelisk geschmückt mit einem vergoldeten Österreichischen Doppeladler. Am 9. Mai 1964 wurde das Denkmal anlässlich der 100-Jahr-Feier durch den Hamburger Architekten Hlawetsch erneuert. Als 1975 der Doppeladler gestohlen wurde, ließ ihn die Stadt durch den Bildhauer Prof. Franz Rotter erneuern.
Die für die Einrichtung des Denkmals erforderlichen 196 m² Boden wurden in einem Kaufvertrag zwischen dem Amtsverwalter Dr. Kaemmerer als Vertreter des Kirchenvorstandes und einem Vertreter der österreichisch-ungarischen Regierung Österreich zur Nutzung überlassen. Es flossen 480 Mark.
Umgeben ist das Denkmal von Teilen der Ankerkette der `Schwarzenberg´, die Kettenpfosten sind geschmückt mit Kanonenkugeln der Fregatte.

Dass bis zum Erlass der Landesgemeindeordnung 1879 auf Friedhöfen auch Gerichtstermine oder Verkäufe und Versteigerungen durch den Schultheißen stattfanden, war allerorten üblich. Weniger üblich und eher hier spezifisch ist, dass u.U. ein Trauerzug mitten durch den Fleckenmarkt (Kirmes) zu ziehen hat, um den Friedhof zu erreichen.

Seine Bedeutung als zentraler Friedhof der Innenstadt Cuxhaven verlor der Ritzebütteler Friedhof, als in Brockeswalde im Jahr 1931 der städtische Friedhof eingeweiht wurde.

Auf dem Friedhof finden sich verschiedene Ehrenmale, sowie einige Soldatengräber.

Ehrenmale

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