Cuxpedia sucht Bilder aus Ihrem Fotoalbum. Sie können uns helfen. Mehr...

Lotsenschoner Nr.2 "Duhnen"

Aus cuxpedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Lotsenschoner Nr.2 "Duhnen"

Der Lotsenschoner Nr.2 „Duhnen“ war ein von 1924 bis 1936 im Cuxhavener Lotsendienst eingesetzter Schoner.


Lotsenschoner Nr. 2 „Duhnen" war das einzige aus Stahl gebaute Schiff der Cuxhavener Lotsenschonerflotte und gleichzeitig auch der letzte hier eingesetzte Schoner. Bis zu seinem Abgang 1936 als reines Segelschiff ohne Hilfsmaschine in Betrieb.

„Duhnen" wurde 1912/13 als „Emden" (Baunummer 18) auf den Nordseewerken Emden gebaut. Nach dem 1. Weltkrieg kam das Schiff 1924 im Tausch gegen zwei ältere hölzerne Cuxhavener Lotsenschoner (Nr. 5 „Elbe" und Nr. 6 „Ritzebüttel") als „Duhnen" nach Cuxhaven. Doch die Zeit der segelnden Lotsenschiffe war bereits so gut wie vorbei. Die vier hölzernen Schoner standen 1929 zum Verkauf, nur „Duhnen" blieb als Ausbildungsschiff für den Seelotsennachwuchs zurück.

Die letzte Reise mit Lotsenaspiranten fand 1936 statt. Bis 1939 wurde das Schiff dann mehrfach verchartert an die Yachtschule Glücksburg, den Hanseatischen Yachtclub Neustadt und an die Marine-SA. Unter der Flagge der Marine-SA. strandete das Schiff am 18. Januar 1938 bei Marienleuchte/Fehmarn, wobei zahlreiche Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Das Schiff wurde abgeborgen und schließlich am 13. Mai 1939 an die SA-Gruppe Nordmark Kiel für RM 5000,- verkauft. Im zweiten Weltkrieg diente „Duhnen" der Luftwaffe als Schul- und Zielschiff.

Nach dem Kriege brachte die britische Royal Air Force das Schiff als Kriegsbeute mit nach England, wo ein amerikanischer Yachtsegler die „Duhnen" zum ersten Mal sah. Der Amerikaner war ein erfahrener Seemann, der seine seemännische Ausbildung auf den Rahschiffen von F. Laeisz erfahren hatte. Er suchte gerade einen Ersatz für sein altes Schiff, mit dem er bereits zwei Weltreisen gemacht hatte und war sofort begeistert von der „Duhnen".

Er kaufte das Schiff auf der Stelle und brachte es zum Umbau nach Brixham/Devonshire zu J.W. und A. Upham, einer 150 Jahre alten renommierten Werft für Fischereifahrzeuge. Hier fand im Herbst und Winter 1946/47 ein sorgfältiger Aus- und Umbau statt. Die Takelage wurde erneuert, wobei das Schiff als Brigantine getakelt wurde.

Nach mehreren Weltreisen strandete das Schiff am 23. Juli 1964 auf einem Korallenriff vor Rarotonga/Cook-Inseln.